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Seit nunmehr einem Jahr wird über die Bewerbung der Region um Weißwasser für die Bundesgartenschau 2023 diskutiert und beraten. Im Folgenden haben wir die Artikel aus der Lausitzer Rundschau und der Sächsischen Zeitung zusammengestellt:

SÄCHSISCHE ZEITUNG 23.12.2011
Buga ist „Groß-Chance“ für Weißwasser

Herr Schönsee, OB Pötzsch hat neulich die Buga-Idee aufgegriffen. Wie finden Sie das?
Die Idee war nie wirklich vom Tisch. Unser Verein Lerda verfolgt sie seit zwei Jahren. Sie bildet außerdem einen der Schwerpunkte im Vertrag, den die Stadt Anfang 2011 mit Vattenfall schließen wird. Trotzdem kann das Projekt jeden Fürsprecher gebrauchen.
Was hätte Vattenfall von einer Buga in und um Weißwasser?
Mit der Buga könnte in einer Region, die durch über 100 Jahre Braunkohleabbau ein in erheblichem Maße gestörtes Ökosystem aufweist, eine ökologisch intakte, völlig neue, eine aufgewertete Landschaft geschaffen werden. Das wäre weltweit einmalig und für Vattenfall ein Imagegewinn. Und der historische Pückler-Park bekäme damit ein modernes Pendant.
Was würde ein solches Großereignis für die Region bedeuten?
Wir erwarten innovative Impulse in der wirtschaftlichen Belebung. Außerdem könnte eine Bundesgartenschau erstmals alle touristischen Aktivitäten der Region bündeln und Weißwasser und die Lausitz bekannter machen. Daran hängen Arbeitsplätze und Folgeprojekte. Für Weißwasser sehe ich die Chance auf eine ordentliche Verkehrsanbindung. Anders als mit der Triebkraft einer solchen Megaveranstaltung ist das nicht denkbar.
Riesa, Großenhain und Meißen wollen die Buga an die Elbe holen. Hat Weißwasser dagegen überhaupt eine Chance?
Selbstverständlich. Ich würde sogar gerade deswegen zu einer Bewerbung von Weißwasser raten. Wir müssen rein in die Konkurrenz und kämpfen. Das ist die Stimmung, die wir hier dringend brauchen.
Buga für die Region – wer könnte da alles dabei sein?
Wir denken da vor allem an dezentrale Standorte im Altkreis Weißwasser. Also Orte im Dreieck zwischen Bad Muskau, Rietschen und Schleife. Weißwasser könnte dabei eine zentrale Rolle spielen. Alles andere wäre unrealistisch. (Gespräch: Thomas Staudt )

SÄCHSISCHE ZEITUNG 15.03.2011
Tagebauregion will Besucher mit Buga anlocken

Weißwasser plant 2023 eine Bundesgartenschau (Buga) in die Region zu holen. Sie soll Gästen nicht nur Weißwasser sondern die Vielfalt des nördlichen Kreisgebietes zeigen. Darüber einigten sich die Bürgermeister der Region bei einem Treffen. Die Buga wird auch Thema der Bürgermeisterkonferenz am 5. Mai in Bad Muskau sein. Ziel sei es, mit der Buga vom Bärwalder See über die dann bei Trebendorf befindliche Tagebaukante, die Parks in Kromlau und Bad Muskau bis zum Erlichthof Rietschen bei den Touristen zu punkten. (sl)

SÄCHSISCHE ZEITUNG 05.04.2011
Bewerbung um Buga läuft

Weißwasser will ab 2023 mit der Bundesgartenschau (Buga) Touristen in die von Parks, Seen und Tagebau geprägte Region locken.

Buga-Verfechter: Torsten Pötzsch, OB von Weißwasser Die Botschaft ist klar: Die Vielfalt der touristisch wenig beachteten ostsächsischen Region soll deutschlandweit bekannt werden. Mit geologischen Einmaligkeiten wie dem Muskauer Faltenbogen aber auch Unseco-Weltkulturerbe Fürst-Pückler-Park sowie Tagebaulandschaft sollen hunderttausende Besucher angelockt und so Tourismus und Wirtschaft im großen Stil angekurbelt werden.

„Wir haben so viel zu bieten. Es muss nur gezeigt werden“, begründet Weißwassers Oberbürgermeister (OB) Torsten Pötzsch das Stadtengagament für eine Buga im Kreis. Die Idee ist alt – soll als langfristiges Vorhaben aber neu belebt werden. Pötzsch: „Die nächste Chance, eine Bundesgartenschau auszurichten, ist frühestens 2023.“

Zeit genug zur Vorbereitung – denn noch gibt es nur Ideen. Zwar fanden die schon Gehör bei Landrat, Regionalem Planungsverband, Aktiven im Garten-- und Landschaftsbau sowie Bürgermeistern des Kreises. Eine Bewerbungsentscheidung fällt aber erst, wenn Kosten für das ehrgeizige Vorhaben ermittelt sind. Allein die 2011 in Koblenz stattfindende Buga soll 25 Millionen Euro kosten und drei Millionen Besucher bringen. Angesichts solcher Dimensionen prüfen die kreislichen Verfechter gleich die Machbarkeit der „kleinen Schwester“ Landesgartenschau (Laga) mit. In Sachsen findet die nächste 2012 in Löbau statt, wird mit knapp fünf Millionen Euro vom Freistaat unterstützt.

Dass es für beide Varianten ausreichend Potenzial in und um Weißwasser gibt und die ganze Region profitieren würde, ist unstrittig für Rietschens Bürgermeister Ralf Brehmer (Freie Wähler). Eine Durchführung sieht er jedoch nur realistisch, „wenn die wirtschaftlichen, technischen und zeitlichen Rahmenbedingungen passen“. Zudem sei aus seiner Sicht der Bergbaubetreiber Vattenfall ebenfalls in der Pflicht. Immerhin sollen aktiver Tagebau und naturnahe Tagebaufolgelandschaften einen wichtigen Baustein im Konzept bilden.

Erstrecken könnte sich das Buga-Gelände, laut OB Pötzsch, von Bärwalder See und Findlingspark Nochten über den in wenigen Jahren gestalteten Hermannsdorfer See vor Weißwasser, die dann aktive Tagebaukante bei Trebendorf bis hin zu Faltenbogen, Rhododendron-Park Kromlau, Pückler-Park Muskau und Erlichthof Rietschen.

Um frühzeitig Klarheit über die Machbarkeit zu haben, sollen bis Ende 2011 Kosten und Bewerbungsunterlagen für beide Gartenschau-Varianten vorliegen. Alle im Gebiet liegenden Gemeinden leisten Zuarbeiten. Dies beschloss die Bürgermeisterkonferenz, zu der Weißwassers Stadtchef im März erstmals einlud und die Buga-Idee präsentierte. Am 5. Mai treffen sich die Bürgermeister in Bad Muskau wieder. Da wird erneut zum Thema beraten. Basis ist ein Konzept der Stadt Bad Muskau, mit dem man sich für die Landesgartenschau 2005 bewerben wollte. Das Vorhaben scheiterte am Geld. Gut zehn Millionen Euro hätte die Laga gekostet. Trotz Förderung durch den Freistaat sahen die damalige Bürgermeisterin Heidemarie Knoop (Linke) und der Stadtrat Bad Muskaus keine Chance der Finanzierung. In den aktuellen Vorstoß bringt sich Bad Muskau jedoch ein. Rückenwind könnte auch aus Niesky kommen. Hier diskutiert der Stadtrat seit Anfang 2010 über eine künftige Laga-Bewerbung.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 12.05.2011
Weißwasser nimmt Kurs auf die Bundesgartenschau
Von Sabine Larbig

Die Stadt und die Region meinen es ernst mit einer Buga-Bewerbung für 2023. Noch steckt das Vorhaben aber in den Kinderschuhen Weißwasser als Standort der Bundesgartenschau? Warum nicht. Noch in diesem Monat wird der Stadtrat dazu beraten. Eine Bundesgartenschau (Buga) kostet viel Geld – macht aber deutschlandweit bekannter, zieht hunderttausende Touristen an und bringt somit Geld. Weißwasser, die Umlandgemeinden von Schleife, Boxberg über Bad Muskau bis Rietschen halten daher am Buga-Vorhaben fest. Sie planen bereits jetzt für das Jahr 2023. Dann soll die Region – möglichst grenzüberschreitend mit Polen und Brandenburg – eine Lausitzer Bundesgartenschau ausrichten. Die Ideenverfechter meinen es ernst. Der Stadt Weißwasser soll dabei die Rolle des Motors und Organisators zukommen. In der Stadtratssitzung im Mai wird bereits über einen Antrag der Fraktionen Klartext, Wir für Hier und KJiK beraten, nachdem die Lausitzer Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung (Lerda) die Voraussetzungen für eine Buga-Bewerbung schaffen soll. Lerda soll bis Jahresende nicht nur die Willensbekundung aller Beteiligten einholen und in eine Form bringen, sondern auch ein Leitmotiv ausarbeiten sowie Konzept, Arbeits- und Zeitpläne erstellen. Ziel ist es, dass bis Anfang 2013 sowohl Kosten als auch Voraussetzungen klar sind.

Bei der zweiten Bürgermeisterkonferenz in Bad Muskau, die am 5. Mai stattfand, wurde die Thematik daher ebenfalls diskutiert. „Noch steckt das Vorhaben in den Kinderschuhen“, so der gastgebende Bürgermeister Andreas Bänder. Doch auch er sieht Potenzial, mit der Buga sowohl Tagebau-Folgelandschaften als auch regionale Parks, Seen, Sehenswürdigkeiten und den Welterbepark Pücklers verbinden und als Erlebnisregion touristisch attraktiv machen zu können. „Die Chancen stehen gut“, sagt Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch. Die Rekultivierung der Tagebaue durch Vattenfall und LMBV sei 2020 in der Endphase. Zugesagt habe Vattenfall der Stadt im Rahmen einer Vereinbarung zur Zusammenarbeit – die noch im Mai unterzeichnet werde – für 2011 eine finanzielle Unterstützung der Planungskosten. Pötzsch will den deutschlandweiten Buga-Chefplaner diesen Sommer nach Weißwasser einladen, um das Projekt vorzustellen. Seine Hilfe „bei der frühkindlichen Buga-Förderung“ sagt auch Ilja Seifert, tourismuspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke, zu. „Wichtig ist, Görlitz, Bautzen und Löbau als Förderer und Verfechter frühzeitig ins Boot zu holen. Denn schon allein die Hotelkapazitäten werden hier im Umland nicht reichen“, gibt Seifert zu bedenken.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 23.06.2011
AUF EIN WORT
Weißwasser braucht die Buga

Von Thomas Staudt über den langen Weg von Weißwasser und der Region zur Buga.
Der Chef der Gartenschaugesellschaft, Jochen Sandner, wollte die 4. Regionalkonferenz gestern als Auftakt für die Buga-Bewerbung Weißwassers gewertet wissen. Ist das der Ruck, der durch die Region gehen muss? Darf man über dem verhaltenen Freudenschrei vergessen, dass die Buga auch ein Produkt ist, das an den Mann gebracht werden will? – Ja, man darf. Das Großereignis ist eine einmalige Chance. Nicht nur auf einen steigenden Bekanntheitsgrad, auf Arbeitsplätze, auf Geld- und Touristenströme, sondern auch auf den Lückenschluss im Stadtentwicklungskonzept. Weißwasser weiß noch immer nicht, wohin es künftig will. Eine Buga mit einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Konzeption könnte hier die Marschrichtung vorgeben und die bereits vorhandenen, guten Ansätze bündeln. Selbst wenn es am Ende „nur“ zu einer Landesgartenschau reichen sollte, kann Weißwasser in dem Prozess nur gewinnen.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 23.06.2011
Bürgermeister wollen Buga statt Blümchenschau
Von Thomas Staudt

Die erste Hürde ist jetzt geschafft: Ein Konzept für die Buga in der Stadt wird erarbeitet. Experten beraten zudem die Macher vor Ort. Weißwasser will es wissen. Im Mai gab es grünes Licht für die Erarbeitung eines Entwurfs für ein Konzept der Bundesgartenschau (Buga) in Weißwasser. Gestern setzten die Referenten der 4. Regionalkonferenz weitere Eckpfeiler für die Realisierung. Der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft (DBG), Jochen Sandner, sagte, die DBG veranstalte kein Wettrennen zwischen Kommunen oder Regionen um die Ausrichtung. „Wir entscheiden über die Austragung und sollten diese Veranstaltung als Auftakt für Weißwasser sehen“, so Sandner.

Für diesen Prozess braucht die Region einen langen Atem, wie Holger Schmidt anhand zweier Beispiele deutlich machte. Der Professor für Stadtumbau an der TU Kaiserslautern begleitete die Beteiligung der Region Dessau-Wittenberg als Außenstandort der Umwelt-Expo Hannover sowie die IBA Fürst-Pückler-Land. Die erste Studie für eine „Umweltexpo Dessau“ geht auf das Jahr 1991 zurück. Bis zur Umsetzung dauerte es neun Jahre, so Schmidt. Einen weitaus längeren Prozess, insgesamt 16 Jahre von der Idee bis zur finalen Präsentation benötigte die IBA. Schmidt bot an, das gesammelte Know-how in Weißwasser einzubringen, regte die Einberufung eines Kuratoriums, eine Machbarkeitsstudie und die Durchführung einer Ideenwerkstatt an. Eine solche sei für Anfang September schon eingetaktet, ergänzte Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch.

Entscheidend für die tatsächliche Vergabe sei nicht die Schlüssigkeit bei der Durchführung der Schau, sondern die Nachhaltigkeit des Konzepts, betonte Jochen Sandner. Richtig angepackt, könne eine Buga eine hohe mediale Wirkung entfalten und so als Tourismusmagnet und Jobmotor wirken. Die Erfahrungen der letzten Bundesgartenschauen hätten gezeigt, dass zirka 80 Prozent des eingesetzten Geldes im Bundesland verbleiben und bis zu 75 Prozent in der Region. Stadtrat und Gastgeber Jörg-Manfred Schönsee von Lerda – der Verein wird den Buga-Vorentwurf ausarbeiten, empfahl deshalb, alle kommunalen Maßnahmen auf Buga-Tauglichkeit zu prüfen.

Bundesgartenschauen finden alle zwei Jahre statt. Die DBG hat die Austragung bis 2019 vergeben. Für 2021 gibt es mit Erfurt einen ernst zu nehmenden Kandidaten. Eine Entscheidung fällt noch dieses Jahr. Die Region hätte also frühestens 2023 eine reelle Chance.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 29.10.2011
Kuratorium prüft Chancen für Buga-Bewerbung
Von Sabine Larbig

Weißwasser meint es ernst mit der Bundesgartenschau (Buga) 2023 und gründet am 10. November ein Vorbereitungskuratorium. Der Lerda-Verein arbeitet federführend an Konzept und Bewerbung für die Buga 2023. Nicht einfach unter dem Aspekt, dass dem Verein im Mai 2011 die Räume im Rathaus gekündigt wurden und er erst seit Kurzem ein von den Stadtwerken zur Verfügung gestelltes Büro hat. Umso erfreulicher ist, dass bereits die Gründung eines Vorbereitungskuratoriums gelang. Der Festakt erfolgt am 10. November um 19 Uhr im Ratssaal von Weißwasser. Mithilfe des Kuratoriums wird bis 2012 eine Machbarkeitsstudie und – falls die Region eine Buga stemmen kann – die Bewerbung vorbereitet. „Das Kuratorium – seine Mitglieder und Aufgaben werden bei der Gründung vorgestellt – koordiniert alle regionalen Ideen und Projekte für die Buga“, erläuterte Lerda-Chef Jörg-Manfred Schönsee in der Stadtratssitzung am Mittwoch.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 12.11.2011
Sie gießen das erste Buga-Pflänzchen
Ein hochkarätiges Kuratorium arbeitet darauf hin. Weißwasser holt die Bundesgartenschau 2023 in die Region.
Von Sabine Larbig

Der Weißwasseraner Jörg-Manfred Schönsee ist engagiert und ideenreich, wenn es um die Zukunft seiner Heimat geht. Ein Illusionär ist der FDP-Stadtrat und Vorsitzende des Lerda-Vereins nicht. Aber ein Vordenker und ideeller Vater des bedeutendsten Projekts, dem sich der Norden des Landkreises Görlitz in den kommenden Jahren gemeinsam stellen will: der Bundesgartenschau (Buga) 2023 in und um Weißwasser. Für Schönsee stellt die Buga „den größten und letzten Versuch“ dar, mit vereinten Kräften, Konzepten, Hilfe externer Stadt- und Landschaftsplaner sowie vieler möglicher Millionen Euro Zuschuss die Negativentwicklung der Region stoppen zu können. Nun soll eine kommunenübergreifende Buga – für die er seit drei Jahren wirbt – wahr werden. Mittwoch fiel in Weißwasser der offizielle Startschuss. Gegründet wurde im Rathaus ein Vorbereitungskuratorium. Bis Ende 2012 soll das aus sieben Experten bestehende Gremium eine Machbarkeitsstudie – und parallel ein erstes Konzept – erarbeiten. Sollte sich ergeben, dass eine Buga realisierbar ist, muss sich 2013 für die Austragung im Jahr 2023 beworben werden. Dass die von historischen Parkanlagen, neuer Kulturlandschaft und Tagebau geprägte Region Chancen für eine Bundesgartenschau-Austragung hat – davon ist Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, seit seinem Vor-Ort-besuch im Juni 2011 überzeugt. Er bescheinigt der Region „eindrucksvolles Potenzial, Vielschichtigkeit, innovative und nachhaltige Ansätze“ und somit wichtige Voraussetzungen. Denn eine „Blümchenschau“ ist die seit 60 Jahren existierende Buga lange nicht mehr. „Heute hat nur Chancen, wer für die Entwicklung von Landschaft, Infrastruktur und Menschen nachhaltige Konzepte präsentiert“, so Rolf Kuhn, Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land (IBA), der in Weißwasser zum Vorsitzenden des Vorbereitungskuratoriums gewählt wurde. Als IBA-Chef weiß er genau, worauf es bei Schauen für neue Landschaften ankommt. Und er kennt die Region. „Hier gibt es schon so viele Ideen, Konzepte und tolle Ansätze, dass sie als Buga-Fundament nur verknüpft und aufgewertet werden müssen“, meint Kuhn. Dass die Region mit der Buga-Idee nicht die „Bodenhaftung“ verliert, bescheinigt Kuratoriumsmitglied Holger Schmidt. Vielmehr sieht er darin eine regionale Vorreiterrolle bei der praktischen Bewältigung von Problemen wie Landschaftsgestaltung, Energiepolitik und demografischer Wandel. „Die Menschen der Region müssen sich schon heute täglich mit Lösungen solcher Probleme befassen, können Fachwissen und Projekte ideal in eine Buga einbringen“, so der Professor für Stadtumbau und Umweltplanung an der Universität Kaiserslautern. Als Chance und „fantastische Klammer“ für die Bundesgartenschau-Bewerbung sieht Kuratoriumsmitglied Cord Panning die Geologie des Muskauer Faltenbogens. „Diese Weite und Schönheit einer Landschaft gibt es sonst nicht in Deutschland“, so der Direktor des Fürst-Pückler-Parks Bad Muskau. Noch ist fraglich, ob eine rund 80 Millionen Euro teure Buga im nördlichen Kreisgebiet realisierbar ist. Klarheit bringt erst die Machbarkeitsstudie. Die dafür nötigen 30000 Euro seien, laut Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch, dank vieler Partner bereits sicher. So kann sich das Kuratorium darauf konzentrieren, vorhandene Ideen und Konzepte zu prüfen, zu verbinden, quer zu bürsten, in die Studie einfließen zu lassen und die Bewerbung fachlich vorzubereiten. Währenddessen muss der Lerda-Verein weiter Überzeugungsarbeit leisten. Außerdem obliegen ihm regionale Koordinierung, Leitmotiv-Erarbeitung, Zeitplan sowie die Einholung von Willensbekundungen aller umliegenden Städte und Gemeinden. Nur wenn alle eine gemeinsame Buga wollen und unterstützen, habe man eine Bewerbungschance gegen „ernst zu nehmende Gegner wie Köln“, so Kuratoriumschef Rolf Kuhn.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 12.11.2011
Bundesgartenschau soll in die Region kommen

Der Weißwasseraner Jörg-Manfred Schönsee ist engagiert und ideenreich, wenn es um die Zukunft seiner Heimat geht. Ein Illusionär ist der FDP-Stadtrat und Vorsitzende des Lerda-Vereins nicht. Aber ein Vordenker und ideeller Vater des bedeutendsten Projekts, dem sich der Norden des Landkreises Görlitz in den kommenden Jahren gemeinsam stellen will: der Bundesgartenschau (Buga) 2023 in Weißwasser. Für Schönsee stellt die Buga „den größten und letzten Versuch“ dar, mit vereinten Kräften, Konzepten, Hilfe externer Stadt- und Landschaftsplaner sowie vieler möglicher Millionen Euro Zuschuss die Negativentwicklung der Region stoppen zu können. Nun soll eine kommunenübergreifende Buga wahr werden. Mittwoch fiel in Weißwasser der offizielle Startschuss. Gegründet wurde im Rathaus ein Vorbereitungskuratorium. Bis Ende 2012 soll das aus sieben Experten bestehende Gremium eine Machbarkeitsstudie – und parallel ein erstes Konzept – erarbeiten. Sollte sich ergeben, dass eine Buga realisierbar ist, muss sich 2013 für die Austragung im Jahr 2023 beworben werden. Als Chance und „fantastische Klammer“ für die Bundesgartenschau-Bewerbung sieht Kuratoriumsmitglied Cord Panning die Geologie des Muskauer Faltenbogens. Noch ist fraglich, ob eine rund 80 Millionen Euro teure Buga im nördlichen Kreisgebiet realisierbar ist. Klarheit bringt erst die Machbarkeitsstudie. Die dafür nötigen 30000 Euro seien, laut Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch, dank vieler Partner jedenfalls bereits sicher. (ws)

SÄCHSISCHE ZEITUNG 9.12.2011
Seenland-Erbauer will Weißwasser die Buga bringen
Von Tilo Berger

Gestern feierte Rolf Kuhn seinen 65. Geburtstag. Der Kopf der Bauausstellung „Fürst-Pückler-Land“ hat eine neue Mission – die Bundesgartenschau 2023.
Rolf Kuhn und Ruhestand? Vom Alter her, ja. Gestern feierte der ehemalige Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung „Fürst-Pückler-Land“ (IBA) seinen 65. Geburtstag. Aber wer den vor Ideen sprühenden Professor nur halbwegs kennt, kann ihn sich kaum als Rentner vorstellen. Und erwartungsgemäß setzt er sich auch noch nicht zur Ruhe. Bis Ende 2012 liquidiert er noch die IBA-Betreibergesellschaft, unter deren Federführung zwischen 2000 und 2010 solche Attraktionen wie das Besucherbergwerk F60, die IBA-Terrassen in Großräschen oder die Slawenburg Raddusch entstanden. Das einstige IBA-Verwaltungsgebäude in Großräschen gestaltet er gerade in ein Studierhaus um. Doch Kuhn wäre nicht Kuhn, würde er nur bis Ende 2012 denken. Mittlerweile hat er sich einer neuen Mission verschrieben: Seit Kurzem steht er an der Spitze eines Kuratoriums, das die Bundesgartenschau (Buga) 2023 nach Weißwasser und Umgebung holen will. „Die Region schreit ja geradezu nach einer Buga. Weltkulturerbe in Bad Muskau gleich neben Landschaftswandel im Braunkohlerevier, das gibt es doch nur hier“, schwärmt der 65-Jährige. Mit seiner Begeisterung will er viele Lausitzer anstecken. „Ich will, dass sich dazu in der Region ein Dialog entwickelt – so wie wir das bei der IBA auch hatten.“ Gleichzeitig bereitet das Kuratorium die Ausschreibung einer Machbarkeitsstudie für die Bundesgartenschau vor. Es wäre die zweite Buga in der Lausitz. 1995 bestaunten Gäste aus ganz Deutschland den blühenden Spreeauenpark in Cottbus, das von der Gartenschau bis heute profitiert. „Ich habe mich für diese Aufgabe nicht selbst beworben. Ich bin gefragt worden“, verrät er. Das klingt nicht arrogant, aber durchaus stolz. Der einstige Dessauer Bauhaus-Chef und IBA-Geschäftsführer weiß, welcher Ruf ihm vorauseilt: Was der Kuhn anpackt, das wird auch was. Käme die Bundesgartenschau 2023 wirklich in die Lausitz, wäre Rolf Kuhn 76. Und würde kurz nach dem Ende der Buga, dann an der Schwelle zum 77. Geburtstag, wahrscheinlich seine nächsten Visionen für die Lausitz bekannt geben und in Angriff nehmen.

LAUSITZER RUNDSCHAU 01.03.2012
Weißwasser hat mit Mannheim Bundesgartenschau-Konkurrenz bekommen
Die Region Weißwasser hat eine erfahrene Konkurrenz bekommen, wenn es um die Bundesgartenschau (Buga) 2023 geht. Es ist die Stadt Mannheim in Baden-Württemberg.

Diese richtete die Buga im Jahr 1975 schon einmal aus und ist sich ihrer Sache recht sicher, erneut den Zuschlag zu bekommen, wie Veröffentlichungen zu entnehmen ist. Auf der Internetseite der Stadt heißt es zum Beispiel selbstbewusst: „Mannheim ist für Buga 2023 gesetzt“.

Stephan Lechner, Leiter Buga-Projektabteilung, nennt auf RUNDSCHAU-Nachfrage den Unterschied zwischen den beiden Konkurrenten um die Buga in elf Jahren: „Mannheim bewirbt sich als Stadt, bei Weißwasser ist es eine Region. Mannheim ist bereits sehr, sehr weit mit den Vorbereitungen für die Bewerbung. Der Stadtrat hat entsprechende Beschlüsse gefasst, der Oberbürgermeister steht dahinter. Insgesamt findet das Vorhaben eine breite Mehrheit – in der Politik, in der Verwaltung.“ Doch nicht nur dort. Wie Lechner berichtet, sei die Buga als Thema in der Bevölkerung fest verankert. „Die Menschen lieben ihren Luisenpark, der bei der Bundesgartenschau 1975 geschaffen wurde, mit vollem Herzen.“ Sie seien total begeistert, dass die zweite Buga in Angriff genommen wird. Den Mannheimern geht es darum, so Lechner, mit den Möglichkeitern einer Bundesgartenschau Konversionsflächen, die durch den Abzug von amerikanischen Soldaten aus Mannheim, in Größenordnungen entstanden sind oder noch entstehen, zu gestalten. Insgesamt stünden in den kommenden Jahren in Mannheim rund 500 Hektar für die Stadtentwicklung zur Verfügung. Mannheim plane, mit einem so genannten Grünzug die Ideen aus der Bürgerschaft zu Frischluftschneisen, Klimafragen, Grünerschließungen und Renaturierungen aufzugreifen. Mit der Buga, so der Mannheimer Oberbürgermeister, lasse sich das auch ökonomisch untermauern. Integrieren will die Stadt den geplanten Rhein-Neckar-Park.

Ob all diese Überlegungen und der Stand der Vorbereitungen dazu führe, dass Weißwasser und Region schon jetzt keine Chancen mehr haben, dazu wollte Stepahn Lechner gestern keinen Kommentar abgeben. „Ich war noch nie in Weißwasser, kenne die Region nicht, und freue mich, sie am 16. März kennenzulernen, wenn das dortige Buga-Kuratorium wieder tagt. Und bis ich nicht mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört habe, was Weißwasser will und wie weit man mit den Vorbereitungen ist, will ich mich dazu nicht äußern“, sagte Lechner.

„Das ist eine starke und ernstzunehmende Konkurrenz für uns“, schätzt der Weißwasse raner Jörg-Manfred Schönsee ein. Er ist Chef der Lausitzer Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung (Lerda), die vom Stadtrat mit der Vorbereitung für die Buga-Bewerbung betraut wurde. Für Schönsee steht fest, dass Weißwasser in Folge dieser Konkurrenz aus den Puschen kommen und aktiver werden müsse, was die weitere Vorbereitung angehe.(Gabi Nitsche)

LAUSITZER RUNDSCHAU 29.12.2011
Bad Muskau und Gablenz stellen sich hinter Weißwassers Buga-Idee
Die Stadt Bad Muskau und die Gemeinde Gablenz unterstützen die Idee einer Bundesgartenschau 2023 in der Region Weißwasser.

In ihren Dezembersitzungen haben die Parkstädter diesen Beschluss einstimmig, die Gablenzer mit einer Enthaltung gefasst. „Wir haben darüber in unseren Bürgermeisterberatungen gesprochen, dass sich alle Gemeinden dazu positionieren sollten“, erklärte der Gablenzer Bürgermeister Dietmar Noack (CDU), warum ein Beschluss dazu überhaupt auf der Tagesordnung steht. Es entstünden der Kommune keine Kosten. „Es ist erst einmal ein Bekenntnis. Aber das Ganze kann zu einem Wirtschaftsfaktor für die Region werden“, erklärte Noack. Gemeinderat Uwe Horbaschk regte an, doch einmal den Weißwasseraner Jörg-Manfred Schönsee einzuladen, der doch Aufklärungsarbeit leisten könnte. Dessen Lerda-Verein (Lausitzer Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung) ist vom Stadtrat damit betraut worden, erste Schritte für die Vorbereitung der Buga zu koordinieren. Eine Machbarkeitsstudie soll bis 2013 ausgearbeitet sein – eine Art Gutachten für die Region über ihre Tauglichkeit als Austragungsort für die Bundesgartenschau 2023. Auf diese Machbarkeitsstudie ist Bad Muskaus Stadtrat Alexander Quint (CDU) sehr gespannt. „Denn außer der letzten Buga haben alle anderen ein Minus eingefahren. Doch ich weiß auch, dass es darum geht, die Region zu stärken“, erklärte er. „Es wird wichtig sein, dass Dinge entstehen, die nachhaltig sind“, erklärte Bad Muskaus Bürgermeister Andreas Bänder (CDU). Vorerst gehe es um eine Willensbekundung, um das Prozedere anzustoßen. Die Parkstadt bleibe finanziell außen vor. Laut Beschluss wird der Bürgermeister nun ermächtigt, Gespräche mit der Stadt Weißwasser zu führen, um konkrete Informationen für ein mögliches Bewerbungsverfahren zu erhalten. rw

LAUSITZER RUNDSCHAU 24.12.2011
Auch Schleife unterstützt Weißwassers Buga-Bestrebungen
Schleifes Bürgermeister Reinhard Bork (parteilos) sieht mit der Bundesgartenschau (Buga) 2023 eine große Chance für die Region.

Der Gemeinderat befürwortet das Vorhaben ebenfalls. Der Schleifer Gemeinderat hat in dieser Woche einstimmig seinen Willen bekundet, die Weißwasseraner Pläne für die Ausrichtung der Buga 2023 zu unterstützen. Dem Lerda-Verein wurde die Koordinierung übertragen. Bürgermeister Reinhard Bork ist vom Gemeinderat beauftragt worden, mit Lerda eine Vereinbarung abzuschließen. Wie Bork während der Ratssitzung betonte, sei die Region mit den großartigen Parks in Bad Muskau, Kromlau und dem Findlingspark in Nochten sowie dem Hermannsdorfer See, der vor Weißwassers Toren entsteht, bestens als Austragungsort geeignet. Wichtig für ihn sei, dass sich inzwischen auch Sachsen und Vattenfall dazu bekannten, Weißwasser zu unterstützen. (ni)

LAUSITZER RUNDSCHAU 20.12.2011
Der Wolf macht Rietschen bekannt und attraktiv
Am heutigen 20. Dezember ist Ralf Brehmer (Freie Wähler) genau ein Jahr Bürgermeister der Gemeinde Rietschen. Im Gespräch mit RUNDSCHAU erklärt er, warum ihm das erste Jahr Spaß gemacht hat und er noch nicht die Nase voll hat.

Herr Brehmer, ist Ihr erstes Jahr als Bürgermeister nach Plan verlaufen

AUSZUG aus dem Interview:

Der touristische Reiz Rietschens soll ja auch für das Projekt Bundesgartenschau (Buga) 2023 in der Region Weißwasser genutzt werden. Derzeit geben die Gemeinden der Region ihre Willenserklärung ab. Auch Rietschen?
Ich persönlich sehe die Buga als Chance. Die Beschlussvorlage dafür habe ich für den nächsten Gemeinderat vorbereitet, dabei aber den Text für die Willenserklärung etwas umformuliert.

Was hat Ihnen an der Willenserklärung, so wie sie formuliert worden ist, nicht gefallen?
Ich will die bisherigen Bemühungen nicht schlecht reden. Ich denke aber, die Willensbekundungen der Gemeinderäte hätten eingeholt werden sollen, bevor man in Weißwasser ein Buga-Vorbereitungs-Kuratorium gründet. Es sind gute Leute in dem Gremium. Man sollte nur künftig die Reihenfolge beachten.

Was halten Sie noch für wichtig beim Vorbereiten der Buga?
Es muss klar sein, was eine Buga die Region kostet, wo langfristig der Nutzen liegt. Dann muss ein Strich gezogen und geschaut werden, was druntersteht: ein Plus oder ein Minus. Das können die Bürgermeister nicht allein tun. Da gehören Stadt- und Gemeinderäte mit ins Boot. Um eine Buga 2023 zu stemmen, braucht die Region außerdem Unterstützung aus Dresden und von Vattenfall. Aber ich denke, dass wir dort offene Türen einrennen.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 17.12.2011
Parkgemeinde unterstützt Buga

Der Gemeinderat Gablenz steht hinter dem Vorhaben von Weißwasser, im Jahr 2023 eine Bundesgartenschau (Buga) in die Region zu holen. „Wir haben in Kromlau den Rhododendronpark, der davon profitieren kann“, so Bürgermeister Dietmar Noack. Im kommenden Jahr wollen die Räte zudem Jörg-Manfred Schönsee vom Lerda-Verein Weißwasser – der mit der Vorbereitung der Buga-Bewerbung beauftragt ist – zu einer Informationsrunde nach Gablenz einladen. (sl)  

LAUSITZER RUNDSCHAU 15.12.2011
Groß Düben begrüßt Weißwassers Buga-Plan

Der Groß Dübener Gemeinderat hat in dieser Woche einstimmig seinen Willen bekundet, die Weißwasseraner Pläne für die Ausrichtung der Bundesgartenschau (Buga) 2023 zu unterstützen. Dem Lerda-Verein wurde die Koordinierung übertragen Bürgermeister Helmut Krautz (SPD) ist vom Gemeinderat beauftragt worden, mit Lerda eine Vereinbarung abzuschließen. Wie Krautz während der Ratssitzung einschätzte, könnte die Ausrichtung der Bundesgartenschau ein Gewinn für die Region um Weißwasser sein.

SÄCHSISCHE ZEITUNG 14.12.2011
Klares Bekenntnis zur BUGA 2023

Nach Trebendorf haben nun auch die Umlandgemeinden Gablenz und Groß Düben ihre Beteiligung an der Bundesgartenschau 2023 zugesagt. Entsprechende Beschlüsse fielen am Montag in den Gemeinderäten. In Weißwasser laufen Bestrebungen, die Buga in zwölf Jahren in die Region zu holen. Die Stadt hatte bereits im Mai den Verein Lerda damit beauftragt, die ersten Schritte einzuleiten. Vereinsvorsitzender von Lerda ist Jörg-Manfred Schönsee, der Vater der Buga-Idee. (sdt/sl)   

LAUSITZER RUNDSCHAU 01.03.2012
Weißwasser hat mit Mannheim Bundesgartenschau-Konkurrenz bekommen
Die Region Weißwasser hat eine erfahrene Konkurrenz bekommen, wenn es um die Bundesgartenschau (Buga) 2023 geht. Es ist die Stadt Mannheim in Baden-Württemberg.

Diese richtete die Buga im Jahr 1975 schon einmal aus und ist sich ihrer Sache recht sicher, erneut den Zuschlag zu bekommen, wie Veröffentlichungen zu entnehmen ist. Auf der Internetseite der Stadt heißt es zum Beispiel selbstbewusst: „Mannheim ist für Buga 2023 gesetzt“. Stephan Lechner, Leiter Buga-Projektabteilung, nennt auf RUNDSCHAU-Nachfrage den Unterschied zwischen den beiden Konkurrenten um die Buga in elf Jahren: „Mannheim bewirbt sich als Stadt, bei Weißwasser ist es eine Region. Mannheim ist bereits sehr, sehr weit mit den Vorbereitungen für die Bewerbung. Der Stadtrat hat entsprechende Beschlüsse gefasst, der Oberbürgermeister steht dahinter. Insgesamt findet das Vorhaben eine breite Mehrheit – in der Politik, in der Verwaltung.“ Doch nicht nur dort. Wie Lechner berichtet, sei die Buga als Thema in der Bevölkerung fest verankert. „Die Menschen lieben ihren Luisenpark, der bei der Bundesgartenschau 1975 geschaffen wurde, mit vollem Herzen.“ Sie seien total begeistert, dass die zweite Buga in Angriff genommen wird. Den Mannheimern geht es darum, so Lechner, mit den Möglichkeitern einer Bundesgartenschau Konversionsflächen, die durch den Abzug von amerikanischen Soldaten aus Mannheim, in Größenordnungen entstanden sind oder noch entstehen, zu gestalten. Insgesamt stünden in den kommenden Jahren in Mannheim rund 500 Hektar für die Stadtentwicklung zur Verfügung. Mannheim plane, mit einem so genannten Grünzug die Ideen aus der Bürgerschaft zu Frischluftschneisen, Klimafragen, Grünerschließungen und Renaturierungen aufzugreifen. Mit der Buga, so der Mannheimer Oberbürgermeister, lasse sich das auch ökonomisch untermauern. Integrieren will die Stadt den geplanten Rhein-Neckar-Park. Ob all diese Überlegungen und der Stand der Vorbereitungen dazu führe, dass Weißwasser und Region schon jetzt keine Chancen mehr haben, dazu wollte Stepahn Lechner gestern keinen Kommentar abgeben. „Ich war noch nie in Weißwasser, kenne die Region nicht, und freue mich, sie am 16. März kennenzulernen, wenn das dortige Buga-Kuratorium wieder tagt. Und bis ich nicht mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört habe, was Weißwasser will und wie weit man mit den Vorbereitungen ist, will ich mich dazu nicht äußern“, sagte Lechner. „Das ist eine starke und ernstzunehmende Konkurrenz für uns“, schätzt der Weißwasse raner Jörg-Manfred Schönsee ein. Er ist Chef der Lausitzer Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung (Lerda), die vom Stadtrat mit der Vorbereitung für die Buga-Bewerbung betraut wurde. Für Schönsee steht fest, dass Weißwasser in Folge dieser Konkurrenz aus den Puschen kommen und aktiver werden müsse, was die weitere Vorbereitung angehe. (Gabi Nitsche)

LAUSITZER RUNDSCHAU 23.11.2011
Bürger-Forum beleuchtet Probleme und Potenziale in Weißwasser

Als sehr problembewusst hat sich am Montag das erste Bürgerforum erwiesen, zu dem die Bürgerinitiative Modellprojekt Weißwasser in den Vereinspavillon am Sorauer Platz eingeladen hat. Die schlechte Autobahn-Anbindung der Stadt, die ungenutzte Glasfachschule und die ungewisse Zukunft des Bahnhofs wurden gegenüber dem eingeladenen Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) kritisch angesprochen.

AUSZUG aus dem Artikel:

... Moderator Peter Sievers sprach Pötzsch und Bienst auch auf die Buga an. Beide betonten, dass die ganze Region hinter dem bundesweit aufsehenerregenden Großereignis stehen müsse. Das sei entscheidend, um die Chance zu wahren, sie tatsächlich 2023 austragen zu dürfen. Pötzsch war dabei auch deshalb optimistisch, weil ihn Buga-Geschäftsführer Jochen Sandner bei einem Besuch in der Region darin bestärkt habe, die Bewerbung anzustreben. Bienst führte das rege Vereinsleben, das Siedlungsgebiet der Sorben, den Muskauer Faltenbogen und die Grenznähe als Pfunde auf, mit denen die Region wuchern könne."

LAUSITZER RUNDSCHAU 12.11.2011 
Experten-Team für Buga-Projekt in der Region Weißwasser
Die Region Weißwasser geht den nächsten Schritt in Richtung Bundesgartenschau 2023.

Donnerstag hat sich im Rathaus der Stadt eine namhafte Experten-Runde verpflichtet, die Arbeit an einer Machbarkeitsstudie inhaltlich zu begleiten und zu unterstützen. Sechs Mal ging der Kugelschreiber von Hand zu Hand – dann war das „Vorbereitungs-Kuratorium Bundesgartenschau (Buga) Weißwasser gegründet. So schnell wie der Gründungsakt wird die Arbeit des Experten-Gremiums indes nicht erledigt sein. Bis 2013, so das Ziel, soll eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet sein – eine Art Gutachten für die Region über ihre Tauglichkeit als Austragungsort für die Bundesgartenschau 2023.

Namhafte und sachkundige Unterstützer konnten für das ehrgeizige Projekt gewonnen werden. Rolf Kuhn, der den Vorsitz in dem Kuratorium hat, ist Chef der IBA Fürst-Pückler-Land in Südbrandenburg. Cord Panning führt die Geschäfte der Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau. Brigitte Scholz war Weggefährtin Kuhns bei der IBA und lehrt jetzt an der Brandenburgischen-Technischen Universität (BTU) Cottbus Regionalplanung. An der Technischen Universität in Kaiserslautern im Fachgebiet Raum- und Umweltplanung tätig ist Holger Schmidt.

Politische Vertreter aus der Region in dem Gremium sind Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext), Landrat Bernd Lange und Jörg-Manfred Schönsee, dessen Lerda e.V. (Lausitzer Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung) jüngst vom Stadtrat damit betraut wurde, erste Schritte für die Vorbereitung der Buga zu koordinieren.

Einen ersten Arbeitsnachweis hat Schönsee geliefert, indem er besagte Fachleute für die Mitarbeit erwärmen konnte. Dabei musste er vor allem bei Rolf Kuhn offenbar nur wenig Überzeugungsarbeit leisten. Der Geopark Muskauer Faltenbogen war eines von 30 IBA-Projekten, zugleich das einzige, das Kuhn auch in die Oberlausitz geführt hat. Schon damals, führte Kuhn am Donnerstag im Rathaus aus, hatte er von den Buga-Plänen im Raum Weißwasser gehört und das „Potenzial gespürt.“ Man müsse in dieser Region keine Blümchenschau veranstalten, die dann schnell wieder verblüht. Parks und Bergbau-Kulturlandschaft seien schon da. Das Vorhandene müsse bei einer Bewerbung nur noch miteinander verknüpft und in Zusammenhang gebracht werden. Entscheidend für den Erfolg sei außerdem der Nachweis der Nachhaltigkeit, die investierte Buga-Mittel der Region bringen.

Mehr als 77 Millionen Euro wurden in die jüngste Buga 2009 in Schwerin investiert. Aus Sicht des Umweltministers von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD), war das ein „tolles Konjunkturprogramm“ für die Stadt. Soweit, machte Kuhn klar, ist die Oberlausitz jedoch noch lange nicht. Die Machbarkeitsstudie kostet rund 70 000 Euro, schätzte Holger Schmidt. Wie die Kosten reingeholt werden können und die Ausschreibung für die Planungsbüros aussehen, gelte es nun zu klären. Wichtig sei, dass die Studie 2013 vorliegt, um danach rechtzeitig die Bewerbung auf den Weg zu bringen. 

LAUSITZER RUNDSCHAU 11.10.2011
Buga-Kuratorium gründet sich im November in Weißwasser
Jörg-Manfred Schönsee, FDP-Stadtrat und Vorsitzender des Lerda-Vereins in Weißwasser, ist derzeit auf Werbetour in den Gemeinden um Weißwasser. Sein Ziel: Die Räte zu überzeugen, dass es richtig ist, sich gemeinsam um die Ausrichtung der Bundesgartenschau (Buga) im Jahr 2023 zu bewerben.
 

In Weißwasser ist das Buga-Thema in der Vereinbarung, die die Stadt im Frühjahr mit Vattenfall getroffen hat, verankert. Dem Lerda-Verein wurde die Koordinierung übertragen.

Für die Antragsstellung, die Buga in zwölf Jahren hier auszurichten, sei es aber noch zu zeitig. „Als erstes brauchen wir eine vom Gemeinderat beschlossene Willensbekundung“, so Schönsee jüngst im Trebendorfer Gemeinderat in Mühlrose. Die Stadträte in Weißwasser haben diese bereits beschlossen. Anfang November soll ein Vorbereitungs-Kuratorium gegründet werden. Als Nahziel nannte Schönsee eine Machbarkeitsstudie, die auf den Weg gebracht werden soll. „Wir müssen ja erst einmal herausfinden, ob die Region eine Buga tatsächlich packen kann.“ Denn während der Ausstellung über ein halbes Jahr muss mit vier bis sechs Millionen Gästen gerechnet werden – eine logistische Herausforderung. Schönsee nannte nur einige Stichworte: Transport, Übernachtung, Bewirtung. Fällt die Studie negativ aus, lässt Weißwasser die Finger davon, sagte Schönsee. Ob eine Willensbekundung eine finanzielle Verpflichtung bedeutet, wurde in Trebendorf gefragt – laut Schönsee nicht jetzt. Mit finanziellem Aufwand müsse gerechnet werden, wenn es um die konkreten Objekte in den einzelnen Gemeinden geht. Doch davon ist man noch weit entfernt. „Wir müssen ja erst noch ein Motto für die Gestaltung finden.“

Der Chef der Buga GmbH Bonn weilte bereits in Weißwasser und machte sich ein Bild von der gärtnerischen Kompetenz in der Region, berichtete Jörg-Manfred Schönsee in Mühlrose.

LAUSITZER RUNDSCHAU 15.07.2011
Partner stellen die Weichen neu
Die Waldeisenbahn Muskau fährt ab 2016 auch zum Schweren Berg. Vattenfall hat Donnerstag in einer Vereinbarung mit dem Waldeisenbahn-Verein, der Stadt Weißwasser und dem Landkreis Görlitz die Finanzierung zugesichert.

Dieter Schönebeck nahm es gestern als gutes Omen: Heute vor drei Jahren hat der 69-jährige Rentner aus Weißwasser erstmals öffentlich die „Vision 2012“ vorgestellt: Eine neue Strecke für die Waldeisenbahn Muskau hin zum Aussichtspunkt am Schweren Berg. Am gestrigen Donnerstag durfte der Waldeisenbahner, der 35 Jahre lang für die Laubag und später Vattenfall im Eisenbahnbetrieb tätig war, zusehen, wie der Bau der Strecke besiegelt worden ist.

Vattenfall und Waldeisenbahn hatten den feierlichen Moment der Vereinbarungsunterzeichnung an die Strecke selbst verlegt, an den Abzweig Kromlau. Dort sollen die historischen Diesel-Lokomotiven der Waldeisenbahn ab 2016 auch in Richtung Tagebau Nochten abbiegen können. Schnurgerade entlang der Tagebaukante, so sieht es die Vereinbarung vor, geht die Fahrt weiter bis zum Aussichtspunkt am Schweren Berg. „Das ist exakt die Strecke, die wir vor drei Jahren als Vision 2012 vorgestellet haben“, so Schönebeck. Schon damals hatte sich der Verein überlegt, wie Vattenfall einen angemessenen Ausgleich leisten könnte – dafür, dass dem Tagebau Nochten die letzte originale Waldbahnstrecke Deutschlands weichen muss, die wirtschaftlich genutzt worden ist. Von einer Grube bei Mühlrose wurde Ton über drei Kilometer zur Brikettfabrik in Weißwasser transportiert.

Daran erinnerte Heiko Lichnok vor der Vereinbarungsunterzeichnung. Der Verlust schmerze, sagte der Geschäftsführer der Waldeisenbahn-Gesellschaft. Andererseits sei die Fahrt zu einer Tongrube mitten im Wald touristisch wenig attraktiv. Der Weg zum Aussichtspunkt am Schweren Berg hingegen sei da schon reizvoller. Er führe durch Altbergbaugebiet im Muskauer Faltenbogen und ende an einem modernen Tagebau. Fahrgäste erlebten Bergbaugeschichte und könnten am Schweren Berg eine Tagebautour anschließen. Neben den Parks in Bad Muskau und Kromlau biete die Waldeisenbahn Muskau so noch einen dritten touristisch interessanten Zielort.

Für Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) reicht der Aussichtsturm allein jedoch als Anziehungspunkt noch nicht aus. „Da müssen wir uns noch mehr ausdenken.“ Wie Landrat Bernd Lange (CDU) hält Pötzsch die neue Strecke aber auch für einen wichtigen Baustein bei einer möglichen Ausrichtung der Bundesgartenschau (Buga) in der Region. Sie wird für 2023 angestrebt. 

LAUSITZER RUNDSCHAU 22.06.2011
Mikro-Algen und die Buga im Blick
Zum vierten Mal findet am heutigen Mittwoch in Weißwasser eine Regionalkonferenz zu ökologischen Fragen statt. Veranstalter der Tagung im Kommunikations- und Naturschutzzentrum am Schweren Berg ist die Lausitzer Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung (Verein Lerda). Das Spektrum der Themen auf der Tagesordnung reicht dabei vom „Herantasten“ an die Idee einer Bundesgartenschau (Buga) in der Region bis zu den neuesten Untersuchungen zum Wasserhaushalt in der Lausitz.

RUNDSCHAU sprach mit dem Vereinsvorsitzenden Jörg-Manfred Schönsee.

Herr Schönsee, mit welchem Ziel veranstaltet Ihr Verein Lerda diese Regionalkonferenzen und wen haben Sie dazu eingeladen?
Wir organisieren diese Veranstaltungen seit 2007 vorwiegend, um Bürgermeister und Kommunalpolitiker mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft ins Gespräch zu bringen. Zweck unseres Vereins ist es ja, nach Ideen zu suchen, wie diese Region wirtschaftlich belebt und der demographische Abwärtstrend gestoppt werden kann. Unser Anspruch ist es dabei, die Menschen vor Ort zu ermutigen, aus eigener Kraft zukunftssichernde Projekte zu entwickeln und zu verwirklichen.

Und ein solches Zukunftsprojekt könnte eine Bundesgartenschau sein, die im Jahr 2023 in der gesamten Region um Weißwasser stattfinden?
Ja, ganz genau. Die Stadt Weißwasser hat ja mit ihrem Stadtratsbeschluss von Ende Mai bereits die Weichen dafür gestellt, die Voraussetzungen für eine Bundesgartenschau im Jahr 2023 zu sondieren. Unsere Arbeitsgemeinschaft wurde vom Stadtrat beauftragt, erste Zuarbeiten für eine Bewerbung um dieses Großereignis zu leisten.

Wie genau will der Verein Lerda dieses Thema in den nächsten Wochen voranbringen?
Als erstes werden wir in den Gemeinden rund um Weißwasser prüfen, wer mit am BUGA-Strang ziehen wird. Es geht sozusagen um den Meinungsbildungsprozess. Die Kommunen sollten letztlich Willensbekundungen beschließen, sich an einer regionalen BUGA beteiligen zu wollen. Dafür werden wir eine Muster-Beschlussvorlage erarbeiten.

Außerdem müssen Ideen für ein Leitmotiv und zum Inhalt einer BUGA an der östlichen Grenze der Bundesrepublik und im Braunkohlengebiet gesammelt werden. Nachdenken sollte man auch darüber, wie eine schlüssige Arbeitsstruktur zur BUGA-Vorbereitung aussehen könnte. Möglich wäre zum Beispiel die Gründung einer GmbH. Auch den Zeitplan für die Antragstellung und weitere wichtige Schritte werden wir mit den Gemeinden abstimmen.

Bis wann sollten diese Punkte erledigt sein?
Ich hoffe, wir schaffen das alles noch in diesem Jahr. Unser Verein Lerda sieht seine Aufgabe dabei ausschließlich in einer ersten Kooperation und Kommunikation mit den Partnern. Unsere Arbeitsgruppe versteht sich quasi als Moderator. Es geht um ein erstes Anstoßen der Idee – nicht um mehr und nicht um weniger. Den Antrag für die BUGA samt Konzept müssen dann letztlich die Kommunen mit der dann neu gebildeten Arbeitsstruktur selbst umsetzen.

Zur Regionalkonferenz am heutigen Mittwoch stehen aber auch noch einige andere Themen auf der Tagesordnung. Welche?
Über neueste Untersuchungen zum Wasserhaushalt in der Lausitz wird die Diplomhydrologin Karin Kuhn vom Landesamt für Umwelt und Geologie informieren. Die Wasserqualität in der Bergbaufolgelandschaft und die Wasserströme in der Region sind von höchstem Interesse für die Bürgermeister, deshalb haben wir die Hydrologin eingeladen.

Über das Stadtentwicklungsmodell für Weißwasser als ein Bestandteil der Regionalentwicklung wird Professor Dr. Ralf-Rüdiger Sommer von der Hochschule Lausitz berichten. Im Herbst soll es eine Projektwoche zum Thema „Stadtentwicklungsmodell“ geben, an der unter anderem Wissenschaftler und Studenten der Technischen Universität Kaiserslautern teilnehmen.

Die Produktion von Mikroalgen ist ebenfalls ein Thema der Regionalkonferenz. Mit welchem Hintergrund?
Professor Dr. Laurenz Thomsen von der Jacobs University Bremen wird neueste Forschungserkenntnisse über die Mikroalgen-Produktion als einem Alternativrohstoff für die Petrolchemie darstellen. Unser Verein, dem viele Ingenieure und Techniker angehören, glaubt fest, dass unsere infrastrukturschwache Region sehr gut für die Ansiedelung dieses Wirtschaftszweiges geeignet wäre. Deshalb sollten wir auf diesem Gebiet möglichst immer auf dem aktuellen Stand der Forschung und der Erkenntnis sein. Genau das wollen unsere Regionalkonferenzen leisten.

LAUSITZER RUNDSCHAU 26.05.2011
Weißwasser schiebt die Buga an

Erst nach hitziger Debatte hat der Stadtrat von Weißwasser am Mittwoch die Lausitzer Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung (Lerda) beauftragt, Vorarbeiten für eine Bundesgartenschau (Buga) 2023 in der Region zu leisten.

So schwer dürften es sich die Fraktionen von Klartext, Wir für Hier und Kinder und Jugend im Kreistag (KjiK) nicht vorgestellt haben. Denn ihre gemeinsame Beschlussvorlage, die ortsansässige Lerda das Terrain für eine Buga im Altlandkreis Weißwasser sondieren zu lassen, stieß längst nicht bei allen Stadträten auf Gegenliebe. Kathrin Schmied (SPD) sprach der Arbeitsgemeinschaft die nötige Professionalität und Erfahrung ab: „Welche Referenzen hat die Lerda, die sie für ein Projekt dieser Dimension empfehlen“, fragte sie provokant. Gera-Ronneburg habe für die Bundesgartenschau einen Eigenanteil von fast 35 Millionen Euro leisten müssen. Die Region Havelland in Brandenburg plane mit Kosten von 63 Millionen Euro.

Karl-Heinz Kittan (CDU) beeindruckten die Zahlenbeispiele. Der richtige erste Schritt aus Sicht Kittans wäre es, jemanden nach Weißwasser einzuladen, der selbst Erfahrung mit der Vorbereitung einer Buga hat.

Konkret soll die Lerda laut der Beschlussvorlage vier Dinge erledigen: Sie soll die Umlandgemeinden bis zum Beschluss einer Willensbekundung für eine Buga in der Region begleiten. Sie soll ein Buga-Leitmotiv entwickeln. Weiter soll sie einen Vorschlag machen, wie die Arbeitsstruktur für eine Buga-Vorbereitung aussehen könnte. Und schließlich soll sie einen Zeitplan für die Antragstellung aufstellen Auch aus Sicht Uwe Bückleins (Linke) hätte die Lausitzer Arbeitsgemeinschaft, die sich 2006 auf FDP-Initiative gegründet hat, an diesem Aufgabenpaket zu schwer zu tragen. Er schlug deshalb vor, ihr nur die erste Aufgabe zu übertragen und die Umlandgemeinden mit ins Boot zu holen. Ein Vorschlag, den Kathrin Schmied spontan „klasse“ fand und unterstützte.

Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) indes verteidigte die Beschlussvorlage vehement: „Dann können wir die Buga gleich begraben.“ Seit seinem Amtsantritt wirbt Pötzsch im Umland und gegenüber Vattenfall für das Projekt. Es ginge doch lediglich um eine erste Zuarbeit, die die Stadt noch nicht einmal etwas koste, sagte er. Außerdem sei es wichtig, aus der Stadt ein klares Signal pro Buga auszusenden und sich nicht gleich zu zerstreiten.

Timo Schutza (Klartext) sprang seinem OB zur Seite. „Was vergeben wir uns, wenn wir heute diesen Beschluss fassen, was ist daran schädlich“, fragte er in Richtung Kathrin Schmied und Karl-Heinz Kittan. Zumal die Lerda kostenlos für die Stadt arbeite und über gute Kontakte verfüge, auch zu Vattenfall. Damit spielte Schutza auf FDP-Stadtrat und Lerda-Chef Jörg-Manfred Schönsee an, der in der städtischen Arbeitsgemeinschaft Vattenfall seit Monaten intensiv mit dem Energiekonzern zusammenarbeitet.

Schutza setzte noch einen drauf. Ihn erinnere die Diskussion an die Zeiten vor dem Tag der Sachsen 2005 in Weißwasser. Damals wollte auch erst niemand etwas wagen und später klopften sich alle auf die Schultern, weil es so gut geklappt hat. „Das kotzt mich an“, sagte er. Wie Pötzsch war auch Schutza der Meinung, mit einem Nein zur Beschlussvorlage ein fatales Zeichen nach außen zu senden.

Kathrin Schmied und Karl-Heinz Kittan verwahrten sich daraufhin dagegen, Buga-Gegner zu sein. Ein fatales Signal sende, wer den ersten Schritt leichtfertig macht, so Kittan.

Redebeiträge Bernd Frommelts (KjiK) und Horst Mäders (CDU) ließen jedoch ahnen, dass die meisten Stadträte für die Lerda-Zuarbeit waren. Man müsse nicht gleich alles von einer renommierten, aber teueren Agentur durchplanen lassen, sagte Mäder. Am Ende stimmten 17 Stadträte für den Beschluss, nur zwei dagegen. 

LAUSITZER RUNDSCHAU 18.03.2011
Region Weißwasser will um die Buga werben

Städte und Gemeinden im Raum Weißwasser wollen die Bundesgartenschau (Buga) in die Region holen. Das Bewerbungskonzept soll touristische Vielfalt und landschaftliche Kontraste betonen. Die zehn Bürgermeister haben ein neues Dauerthema zu bearbeiten. Die Buga wird in ihren zweimonatlichen Konferenzen ständig auf der Tagesordnung stehen, sagt der Weißwasseraner Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext), der die regelmäßigen Treffen mit seinen Kollegen kurz nach seinem Amtsantritt initiiert hatte. Am Ende des Jahres, hofft er, hat jeder seinen Teil beigetragen für eine Bewerbung.

Die Arbeitsteilung entspricht einem Konzept, das sich schon nach der ersten Bürgermeister-Konferenz Anfang März andeutet und die Vielfalt der Region betont. „Wir wollen in die Fläche gehen“, sagt Pötzsch. Dabei sollen die Jahrhunderte alten Landschaftsparks in Bad Muskau und Kromlau mit saniertem Tagebaugebiet in Schleife, Trebendorf und Rietschen einen spannungsvollen Kontrast erzeugen. Mit dem Bad Muskauer Park und dem Muskauer Faltenbogen greift das Buga-Gebiet außerdem über Ländergrenzen hinaus, wovon sich der OB zusätzliche Wirkung erhofft. Für den 5. Mai ist das zweite Treffen der Bürgermeister in Bad Muskau angesetzt. Dann, so Pötzsch, sollen jeder Stadt und Gemeinde Aufgaben übertragen werden, die bis Ende des Jahres zu erledigen sind.

Der gastgebende Bürgermeister Andreas Bänder (CDU) sieht „reelle Chancen“ für eine Buga in der Region. „Wir haben eine Menge zu bieten.“ Ein Konzept, das auf Vielfalt und Gegensätze in einer ganzen Region baut, erscheint ihm passend und originell. Zudem sei es an der Zeit für eine Bundes- oder Landesgartenschau im Nord-Osten Sachsens.

Bänder verspricht sich von einer Buga-Bewerbung erhebliche Marketing-Effekte. Andererseits warnt er davor, die Folgekosten aus den Augen zu verlieren. Im Falle eines Zuschlags wollen entstehende neue Anlagen auch gepflegt und unterhalten werden. Aus diesem Grund habe Bad Muskau im Jahr 2000 Abstand von einer Bewerbung für die Landesgartenschau genommen.

LAUSITZER RUNDSCHAU 10.12.2010
Weißwasser liebäugelt mit Bundesgartenschau

Eine der nächsten Bundesgartenschauen (Buga) möchte Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) gern in die Region holen. Darüber wolle er in den nächsten Wochen sowohl mit den Gemeindechefs im Umland als auch mit den Fachleuten im Landkreis Görlitz reden Das kündigte der OB während der Bergbaukonferenz am Mittwoch in Weißwasser an. Pötzsch sieht darin eine Chance für Arbeitsplätze und den Tourismus. „Wir müssen schauen, ob wir das realisieren können.“ Und wenn es nicht funktioniert, dann sei zumindest der Versuch unternommen worden. Er bat um die Zusammenarbeit, an der es seiner Auffassung nach in den letzten Jahren gefehlt habe. Gleichzeitig verwies der OB auf das strategische Stadtentwicklungsmodell, an dem Weißwasser jetzt verstärkt arbeite und für das unter anderem die Fachhochschule Lausitz und Vattenfall mit am Tisch säßen. „Da strahlt sicherlich das eine oder andere auf das Umland aus.“ Die Gespräche, die Pötzsch seit seinem Amtsantritt Anfang November mit den Bürgermeister-Kollegen geführt habe, würden ihn hoffnungsvoll stimmen. „Die alten Geschichten aus der Vergangenheit sollten wir begraben und gemeinsam etwas für die Menschen bewegen“. (ni)     Nächste Buga: 2011 Koblenz, 2015 Havelregion und 2019 Heilbronn 

Chemnitzer Morgenpost 18.06.2011
Blütenträume in Weißwasser: ‚Buga‘ 2023 für die Lausitz
Von Juliane Morgenroth

Große Pläne in Weißwasser: Die Stadt will die Bundesgartenschau (Buga) im Jahr 2023 in die Lausitz holen. Die Vorbereitungen für eine Bewerbung laufen jetzt an. Weißwasser hofft auf die Bundesgartenschau. Auch der Findlingspark Nochten soll zur Lausitz-Buga gehören, meint Weißwassers OB Pötzsch. Weißwassers OB Torsten Pötzsch (Wählervereinigung Klartext) treibt die Bewerbung voran. Immerhin weisen die Experten von der Bundesgartenschau GmbH darauf hin, dass das Millionenprojekt nicht nur stadtplanerisch interessant ist: Während der sechsmonatigen Öffnungszeit profitiert der Tourismus in der ganzen Region, die zugleich bundesweit bekannt wird. „Der Stadtrat hat den Verein Lerda e.V. beauftragt, den Antrag vorzubereiten“, sagt Pötzsch. Erarbeitet werden sollen Leitmotiv und Zeitplan. Auch Energieriese Vattenfall stehe dahinter.

Unter anderem sollen auch Bad Muskau, Rietschen und Boxberg Buga-Gebiet werden. Die Bürgermeister seien dafür. „Die Gemeinderäte müssen aber noch zustimmen“, so Pötzsch. Neben rekultivierten Tagebauen könnten der Muskauer Welterbepark, der Findlingspark Nochten und der Geopark

Muskauer Faltenbogen miteinbezogen werden. „Der grenzübergreifende Muskauer Park wäre ein Alleinstellungsmerkmal“, so Pötzsch. Nicht alle sind so begeistert. „Wir sind für alles, was Weißwasser wirtschaftlich und touristisch voranbringt. Doch wir befürchten, dass vorschnell gehandelt wird, ohne abzuwägen, was da auf die Stadt zukommt“, hieß es aus CDU-Kreisen in Weißwasser. Das Projekt solle in professionelle Hände gegeben werden. 2009 fand die Buga in Schwerin statt, dieses Jahr in Koblenz. Schwerin verbuchte bei einem Budget von 74,5 Millionen Euro rund drei Mio. Euro Gewinn.

Touristische Gebietsgemeinschaft Neißeland e.V.