Tel.: 03576 - 265-445
Denkmalkommission
DruckversionPDFDie Denkmalkommission arbeitet ehrenamtlich als ständige Arbeitsgruppe des Haupt- und Sozialausschusses (HSA) des Stadtrates.
Die Aufgaben der Denkmalkommission richten sich entsprechend dem Sächsischen Denkmalschutzgesetz (SächsDSchG) auf die Pflege, Sanierung und den Schutz der Kulturdenkmäler in Weißwasser/O.L. Die Erfassung, Aktualisierung und Dokumentation der Kulturdenkmale zählt ebenso zu den Arbeitsaufgaben der Denkmalkommission wie die intensive Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden und anderen Institutionen. Um die Einwohner für die Kulturdenkmäler der Stadt Weißwasser zu sensibilisieren, wird einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit über Zeitung, Stadtfernsehen etc. große Bedeutung beigemessen.
Aktuelles:
21.12.2023
"Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen." (Albert Schweitzer)
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende entgegen. Weihnachten ist die Zeit des Miteinanders und der Wertschätzung. Wir möchten uns bei Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung bedanken.
Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr!
Auch in 2024 wollen wir das Bewährte erhalten und aber auch das Neue versuchen. Wir sagen Danke für viele nette Gespräche, Anregungen, aber auch Spenden und wünschen uns, dass der Kontakt mit Ihnen auch im nächsten Jahr Bestand hat.
- 15.12.2023
Gebäude mit Geschichte der Stadt Weißwasser/O.L.
Was lange währt, wird endlich gut...
Nachdem die Denkmalkommission Weißwasser im Jahre 2002 ihre Arbeit aufgenommen hatte, war es eine ihrer ersten Aufgaben die vorhandenen Kulturdenkmale zu dokumentieren. Begonnen wurde dabei mit den figürlichen und bildlichen Kunstwerken im öffentlichen Raum der Stadt. Bald wurde klar, dass diese Dokumentation wohl als interne Grundlage für die Arbeit der Bauverwaltung und der Denkmalkommission gut geeignet war, jedoch den Ansprüchen, die an eine Publikation für die interessierte Öffentlichkeit zu stellen sind, nicht genügte. So wurde um das Jahr 2010 die Idee geboren ein Buch über die Weißwasseraner Kulturdenkmale zu schreiben. Eine gewaltige und sehr arbeitsintensive Aufgabe, wie sich bald herausstellte.
Nun ist das Buch endlich fertig und sie können diese Bücher für 17,90 € bei nachfolgenden Stellen ab sofort käuflich erwerben.
- 13.09.2023
Tag des offenen Denkmals 2023
Zum 30. Jahrestag des Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Talent Monument" hatten wir uns als Denkmalkommission mal etwas anderes ausgedacht. Wir luden zu drei Stadtspaziergängen ein.
Der erste fand bereits am Vormittag unter der Führung des ehemaligen Stadtplaners Dr. E. Beer statt. Treffpunkt war das Fontänenfeld am Wasserturm. Nach einigen Ausführungen zum städtebaulichen Konzept der 1960er Jahre und der geschichtlichen Entwicklung Weißwassers führte uns der Weg zum Boulevard. In der Zwischenzeit erfuhren die Besucher so einige Anekdoten zum Bau der Schwimmhalle. Am Boulevard wurde dann die Schwierigkeit des 12m-Höhenunterschieds innerhalb Weißwassers deutlich. Dr. Beer erklärte die Überlegungen und Entwürfe um diesen Höhenunterschied zu überbrücken. Schlussendlich betonte er, dass Weißwasser damals die erste Stadt im Bezirk Cottbus war, die einen gültigen Generalbebauungsplan aufgestellt hatte.
Nach einer Mittagspause fand der zweite Rundgang statt. Im Schatten der Blöcke an der Ecke Muskauer Straße/ Brunnenstraße erfuhren die Besucher von Frau Prust (Projekt der Braunkohleerfassung) wie der Kohlestaubplatz entstand und wie eng die Glasproduktion mit dem Braunkohleabbau zusammenhängen. Entlang der Brunnenstraße ging es an der Telux-Bahne vorbei bis hin zur Telux. Wir erfuhren Details zur Glasherstellung und staunten nicht schlecht, welche Mengen an Glas dort hergestellt wurden.
Fast nahtlos ging es dann zum dritten Rundgang. Wir trafen uns vor dem Bahnhof und Frau Sprejz (Vorsitzende der Denkmalkommission) erzählte spannende Gechichten zu der Entstehung der Straße des Friedens und auch der Forster Straße. Natürlich durften Ausführungen zum neu beplanten Bahnhof nicht fehlen. Dann ging es die Bahnhofsstraße entlang bis zur Muskauer Straße. Dort erfuhren alle noch interessante Dinge über die Bahnhofsbrücke, sowie zur Entstehung der Muskau-Bautzener-Chaussee.
Diese drei Spaziergänge wurden trotz des doch recht warmen Wetters sehr gut angenommen. Wir konnten rund 80 Interessierte zählen, die mit uns auf die Suche nach außergewöhnlichen Eigenschaften unserer Stadt gegangen sind. Und alle waren einer Meinung: Weißwasser mit seiner Geschichte hat so viel zu bieten und ist mit Recht ein "Talent Monument".
Ein großes Dankeschön geht an Dr. E. Beer und Frau Prust für die Unterstützung.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 05.09.2023
Einladung: Tag des offenen Denkmals 2023
Der Tag des offenen Denkmals feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum unter dem Motto „Talent Monument“. Es soll der Blick auf die Einzigartigkeit von Denkmälern gerichtet werden. Ob die unscheinbare Kapelle oder der 1950er Jahre Betonbau, jedes dieser Monumente birgt zum Teil noch unentdeckte Besonderheiten.
In Zusammenarbeit mit dem Team des BKM-Braunkohleprojektes Lausitzer Revier des Landesamtes für Denkmalpflege lädt die Denkmalkommission der Stadt Weißwasser/O.L. dazu ein, am Sonntag den 10.09.2023 unsere Stadt zu entdecken. Welche außergewöhnlichen Eigenschaften stecken in unserer Stadt? Oft scheint sie unscheinbar, unbekannt und verkannt. In drei je 45 minütigen Stadtspaziergängen wollen wir den Bürgern die Einzigartigkeit von Weißwasser aufzeigen und so als Denkmalkommission Denkmalen und historischen Bauwerken eine Stimme geben.
Stadtspaziergang rund um den Wasserturm
Individuelle Stadtplanung in Weißwasser bis zum Ende der 1980er-Jahre erleben
Treffpunkt: 10.30 Uhr am Fontänenfeld vor dem Wasserturm
Stadtspaziergang: Kohlestaub und Glashütten
Weißwassers Entwicklung als Glasstandort und die Weiterentwicklung durch die Braunkohle
Treffpunkt: 13.30Uhr an der Ecke Muskauer Straße/ Brunnenstraße
Stadtspaziergang rund um den Glasmacherbrunnen
Die Entstehung von Weißwasser ausgehend vom Bahnhof erleben
Treffpunkt: 15.00 Uhr vor dem Bahnhof am Kreisverkehr
Außer den drei Rundgängen, die die Denkmalkommission Weißwasser in diesem Jahr am Tag des offenen Denkmals anbietet, wird es zwei weitere Highlights in der Stadt geben.
So beendet das Glasmuseum Weißwasser am 10. September feierlich die Sonderausstellung „Ganz aus Glas“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt. Ab 13 Uhr gibt es im Museum die Gelegenheit bei einem Glas Sekt mit Björn Hermann von der Kunststiftung sowie mit Torsten Rötzsch, Glasmacher- und designer ins Gespräch zu kommen. Begleitet wird die Finissage von Jazzmusikern (Saxophon und E-Piano) des Philharmonische Brücken e.V. „PhilMehr!“ aus Görlitz. Außerdem ist das Glasmuseum natürlich in der Zeit zwischen 13.00 und 17.00 Uhr für Besucher geöffnet. Wie an jedem 2. Sonntag im September ist der Eintritt frei.
Ein weiteres Angebot kommt vom Förderverein der Evangelischen Kirchgemeinde Weißwasser. Dieser öffnet am 10. September in der Zeit von 12 – 17 Uhr die Kirche sowie den Kirchturm. Ab 14 Uhr wird es für Besucher stündlich die Gelegenheit zu geführten Turmbesteigungen geben. Darüber hinaus zeigt die Gemeinde in Kooperation mit dem Glasmuseum Weißwasser anlässlich des 130-jährigen Jubiläums des Kirchenbaus eine kleine Ausstellung, welche sich mit der Baugeschichte sowie mit der umfangreichen Sanierung der Kirche in den 1980er Jahren beschäftigt. Diese wurde vom Kamenzer Glaskünstler Gottfried Zawadzki umgesetzt, der mit der Umgestaltung im Innenraum ein Gesamtkunstwerk geschaffen hat.
-28.06.2023
Neue Mitglieder
Am 28.06.2023 beschloss der Stadtrat folgende Änderung in der Besetzung der Denkmalkommission der Großen Kreisstadt Weißwasser/O.L.:
Abberufung: Frau Kathrin Jung, Herr Lutz Stucka, Herr Jens Glasewald
Neubestellung: Frau Antonia Jahnke, Herr Sven Staub
Die Bestzung der Denkmalkommission hat Bestand bis zur Neuwahl 2024.
-14.06.2023
Vortrag vom 08.06.2023: Kohleboom und Glasmacherkunst - Eine Lausitzer (Erfolgs-) Geschichte
Im August 2020 verabschiedete die Bundesregierung das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen. Ziel ist es, die vom Braunkohleausstieg betroffenen Regionen zu fördern und den Strukturwandel zu begleiten.
Vor diesem Hintergrund führen das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und das Landesamt für Archäologie Sachsen ein Erfassungsprojekt in den beiden sächsischen Braunkohlerevieren durch. Das Untersuchungsgebiet umfasst für das Lausitzer Revier die Landkreise Bautzen und Görlitz und für das Mitteldeutsche Revier die Landkreise Leipzig und Nordsachsen sowie die Stadt Leipzig. Von Juni 2021 bis September 2023 wird die bergbaubedingte Kulturlandschaft erfasst. Diese sollen dann als Grundlage für Konzepte zur Nachnutzung der Anlagen dienen, um das industriekulturelle Erbe Sachsens zu erhalten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Kultur und Medien finanziert und erfolgt in Kooperation mit den gleichzeitig stattfindenden Erfassungen in den Braunkohlerevieren in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.
Für das Lausitzer Revier ist ein Team aus 5 Mitarbeitern zuständig, welche hier in der Telux ihr Büro haben. Projektleiterin ist Nora Wiedemann (Master of Science mit Schwerpunkt Denkmalpflege). Mit im Team sind Anja Prust (Master of Arts Archäologie), Tom Pfefferkorn (Diplom-Ingenieur Architekt mit Vertiefung Denkmalpflege), Martin Neubacher (Master of Arts Kunsthistoriker) und Kathrin Kruner (Master of Arts Geschichte und Master of Science Industriekultur). Engagiert wird recherchiert und geforscht. Es werden interessante Gespräche mit Bürgern geführt. Viele Anregungen zum Weitersuchen kamen aus der Bevölkerung.
Am 01.02.2023 lud dieses Team zu einer Zwischenvorstellung des Projektes mit den bisherigen Ergebnissen in das Soziokulturelle Zentrum TELUX ein.
Vorgestellt wurde die beschreibende, fotografische und kartographische Erfassung sowie die kulturhistorische Bewertung von baulichen und technischen Zeugnissen, die in unmittelbarem oder mittelbarem Zusammenhang mit der Kohle- und Energieindustrie entstanden und die Entwicklung der Region nachhaltig prägen. Viele baulichen und technischen Zeugnisse dieses Wirtschaftszweiges wurden untersucht: von den Tagebauen mit ihren Tagebaugroßgeräten, Abraumhalden und Anlagen der Wasserhaltung bis zu den Kraftwerken und anderen Anlagen der Stromerzeugung und -verteilung, von der Braunkohleveredelung, also der Brikett-, Kohlestaub- und Koksherstellung bis hin zu den hierfür erforderlichen Transporteinrichtungen auf Schienen oder Straßen. Aber auch der Werkssiedlungsbau, Verwaltungs- und Kulturbauten sowie die Entwicklung des geografischen Raums in Folge der Devastierung berücksichtigt werden.
Bis zum 01.02.2023 standen bereits 1.500 erfasste Objekte auf der Liste, alle über die Landkreise Bautzen und Görlitz verteilt. Im Gespräch kam heraus, dass es allein in Weißwasser und Umgebung 450 Objekte gibt. Also beratschlagten wir in der Denkmalkommission, ob man nicht zu einem Vortrag nur über den Altkreis einladen könnte. Alle Mitglieder waren dafür und wir traten mit dem Team des Lausitzer Reviers in Verbindung. Mit Hilfe von Frau Lehmann, der Leiterin des Glasmuseums, konnten wir diese Veranstaltung heute organisieren.
Durch Frau Prust und Herrn Pfefferkorn wurde durch das Thema geführt. Es war sehr interessant, aufschluss- und lehrreich. Die ca. 40 Gäste fühlten sich gut mitgenommen und erfuhren auch viele neue Dinge über Weißwasser und den Umkreis. Im Herbst wird es die Publikation auf einer Internetseite geben. Gern werden wir hier den Link veröffentlichen.
Ein Dank geht an das Team der TELUX für das Bereitsstellen der Räumlichkeiten.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 12.06.2023
DAS BAUHAUS-DINNER
Am Freitag, den 02. Juni 2023 fand das fünfte Bauhaus-Dinner in der Hafenstube des Soziokulturellen Zentrums TELUX statt. Als Vorsitzende der Denkmalkommission war Stefanie Sprejz eingeladen.
Nach Städten wie Weimar oder Berlin gastierte das Bauhaus-Dinner diesmal in unserer Stadt, da sie untrennbar mit der deutschen Glasproduktion und vor allem zeitlosem Glasdesign verbunden ist. Begrüßt wurden alle von Michael Kretschmer (Ministerpräsident des Freistaates Sachsen), Rainer Robra (Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt), Hermann Parzinger (Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) sowie Christine Lehmann (Leiterin des Galsmuseums Weißwasser).
Für den stilvollen Rahmen sorgte bei dem Dinner die Staatliche Porzellan-Manufaktur MEISSEN, der Glashersteller Stölzle Lausitz und der Lampen- und Beschlägeproduzent TECNOLUMEN. Das Menü wurde durch das Hotel Kristall aus Weißwasser serviert.
Nach dem Aperitif gab es eine Dinner Speech "Wagenfeld und Weißwasser" von Dr. Julia Bulk (Direktorin der Wilhelm Wagenfeld Stiftung Bremen). Zwischen den Gängen las Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner aus Texten von Wilhelm Wagenfeld. Zum Abschluss sprach Dr. Meike Noll-Wagenfeld über die Erinnerungen an ihren Vater.
Gleichzeitig gab es allerhand zu sehen. Eine kleine Ausstellung zeigte anhand von Objekten, Fotos und Dokumenten die Verbindung zwischen dem Bauhaus und Weißwasser.
Das fünfte Bauhaus-Dinner war Wilhelm Wagenfeld und Ernst Neufert gewidmet. Wagenfeld war zwölf Jahre künstlerischer Leiter der Vereinigten Lausitzer Glaswerke (VLG), Neufert dort als Architekt für drei Gebäude beauftragt. Es war eine produktive, eine revolutionäre Zeit für die Glasgestaltung, aber auch in der Industriearchitektur wurden Maßstäbe gesetzt. Wagenfeld holte den Architekten Ernst Neufert nach Weißwasser, um den Produktionsablauf zu rationalisieren. Das sechsgeschossige Lagerhaus mit einem tragenden Stahlskelett entstand.
Begleitet wurde der gesamte Abend von Die Dachkammer-GANG, einem kleinen Jazz-Ensemble der Kreismusikschule Dreiländereck, welche sich der improvisierten Musik widmet.
Vielen Dank für den wunderschönen Abend.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 30.05.2023
Kohleboom und Glasmacherkunst - Eine Lausitzer (Erfolgs-) Geschichte
Vor dem Hintergrund des 2020 verabschiedeten Strukturstärkungsgesetzes für Kohleregionen beschäftigen sich Vertreter vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (LfD) und vom Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) in Weißwasser mit der Erfassung baulicher und kulturräumlicher Zeugnisse der Braunkohleindustrie.
Dieses von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien initiierte Projekt soll u. a. auch die Folge- und Begleitindustrien wie die Glas- und Keramikherstellung in den Blick nehmen, sowie die Grundlage für den Erhalt und die Nachnutzung herausragender Industrieobjekte bilden.
- 06.02.2023
Verstärkung für die Denkmalkommission gesucht
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es. (Erich Kästner)
- 27.01.2023
Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Der Verein Stolpersteine e. V. hatte zu einer Gedenkveranstaltung mit Schweigeminute eingeladen.
Der Gedenktag wurde 1996 durch Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog festgelegt. Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau. Die vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 19.12.2022
"Frieden kannst du nur haben, wenn du Frieden gibst." - Marie von Ebner-Eschenbach
Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen. Weihnachten ist nun eine gute Gelegenheit, um inne zu halten, um Kraft für das neue Jahr zusammeln. Wir als Denkmalkommission haben 2022 gut genutzt und ein paar gute Dinge auf den Weg gebracht, auch wenn wir noch lange nicht am Ziel sind. Auch in 2023 wollen wir das Bewährte erhalten und aber auch das Neue versuchen. Wir bedanken uns für viele nette Gespräche, Anregungen, aber auch Spenden und wünschen uns, dass der Kontakt mit Ihnen auch im nächsten Jahr Bestand hat.
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein gesundes Jahr 2023.
- 11.09.2022
Tag des offenen Denkmals - Resümee
Und schon wieder ist der Tag des offenen Denkmals vorbei.
Wir bedanken uns bei insgesamt knapp 150 Besuchern, die mit uns auf Spurensuche gegangen sind.
Bei Führungen auf dem Friedhof gab es für jeden Teilnehmer einen Informationsflyer, der dankend angenommen wurde.
Fotos: WEM
Und auch in der Sächsischen Zeitung wurde über die Führungen auf dem Friedhof berichtet:
Wir freuen uns schon, Sie im nächsten Jahr wieder begrüßen zu können.
- 07.09.2022
Einladung zum Tag des offenen Denkmals 2022 am 11.09.2022
Am 11.09.2022 findet der „Tag des offenen Denkmals 2022“ statt. Was in der Großen Kreisstadt Weißwasser/O.L. in diesem Jahr gezeigt und präsentiert wird, hat die Denkmalkommission beraten. Der Tag des offenen Denkmals 2022 geht der Frage nach, welche Erkenntnisse und Beweise sich durch die Begutachtung der originalen Denkmalsubstanz gewinnen lassen. So wird den Fragen nachgegangen „Welche Spuren hat menschliches Handeln über die Jahrhunderte hinweg hinterlassen?“ „Welche „Taten“ wurden im und am Bau verübt?“ „Und welche Schlüsse zieht die Denkmalpflege daraus?“.
Unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ lädt die Denkmalkommission der Stadt Weißwasser/O.L. dazu ein, sich am Sonntag den 11.09.2022 auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Denkmal zu ermitteln. Stefanie Sprejz, Vorsitzende der Denkmalkommission Weißwasser: „Wir als Denkmalkommission wollen Denkmalen und historischen Bauwerken eine Stimme geben.“
Dafür werden bereits seit 2002 im Vorfeld mehrere Objekte in Weißwasser ausgewählt, die für eine Besichtigung ihre Türen öffnen.
- Das „Flächendenkmal Friedhof“ ist zwischen 06.30 und 20.00 Uhr geöffnet. Zum Tag des offenen Denkmals gibt es zusätzlich zwei Führungen jeweils um 10.00 Uhr und um 11.30 Uhr. Die geschichtlichen Geheimnisse des Friedhofs und seine Entstehung und Bedeutung in den Jahrhunderten werden dort näher beleuchtet.
- Folgen Sie dem Gedenkpfad der Opfer für Krieg und Gewalt, welcher aus den Einzelobjekten Gräberfeld 1. Weltkrieg, Gräberfeld 2. Weltkrieg, Opferhain des Faschismus, Sowjetisches Ehrenmal und dem Jüdischen Friedhof vier Ehrengräber besteht.
- Der WEM e. V., Museumsbahnhof, Teichstraße 1, in Weißwasser lädt zu einer besonderen Tour. Zwischen 13.00 und 16.00 Uhr gehen Sie auf „Spurensuche entlang der Kohleverladeanlagen“. Es gibt stündlich Führungen auf dem Museumsgelände.
- In der evangelischen Kreuzkirche, Kirchstraße 2, in der Zeit zwischen 11.00 und 13.00 Uhr, ermöglichen Vereinsmitglieder Führungen durch die vor mehr als 125 Jahren erbaute erste Kirche in Weißwasser/O.L.
- In diesem Jahr gibt es auf dem Telux-Glaswerke-Gelände, Straße der Einheit 2-24, Führungen um 13.00 und 14.30 Uhr. Dort gibt es Information über den Kontext mit dem Umgang der Zeugen der Industriegeschichte und der kulturellen Nutzung.
- Im Glasmuseum, Forster Straße 12, besteht die Möglichkeit, zwischen 13 und 17 Uhr die Villa Edmund Gelsdorfs, Sohn des ersten Glasunternehmers in Weißwasser/O.L., zu besichtigen. Hier wird zu diesem Zeitpunkt auch die Sonderausstellung „Dorothea von Philipsborn – Annäherung an ein ungewöhnliches Leben“ gezeigt. Ihre Werke wie die „Kesse“ an der Humboldtkaufhalle, die „Zickleingruppe“ auf dem Gelände der Bruno-Bürgel-Oberschule oder der „Seelöwe“ auf dem Areal der Kita „Ulja“ prägen den öffentlichen Raum.
- Am Neufert-Bau, Dr.-Altmann-Straße 2a, gibt es ab 18.30 Uhr eine Führung durch das ehemalige Glaszentrallager. Im Anschluss wird der Film „We are all Detroit“ im Neufertgarten mit Einbruch der Dunkelheit gezeigt.
- 05.09.2022
Einladung zum 3. Sommer-Subbotnik am Neufert-Bau
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
am Samstag, dem 10. September ab 10:00 Uhr laden wir zum dritten und letzten "Wir können uns alle mal gern haben"-Subbotnik plus Frühschoppen an den Neufert-Bau.
Bitte an Handschuhe und festes Schuhwerk denken! Geräte zum Schneiden von größerem Bewuchs können auch gern mitgebracht werden!
Uli Teichert wird uns auch diesmal wieder musikalisch motivieren.
Ab etwa 12:00 Uhr können sich alle Subbotnik bei frischen Mersiovsky-Brezeln und Schnitter-Bier stärken und anschließend pünktlich zur Eishockey-Party starten.
- 19.08.2022
2. Sommer-Subbotnik in der Kita "Ulja" vom 13.08.2022
Trotz Urlaubszeit folgten ca. zwei handvoll Leute der Einladung der Denkmalkommission Weißwasser und dem Neufert-Bau Weißwasser e.V., zusammen mit Aktion WSW, Jugendstadtrat und Förderverein Glasmuseum, um auf dem riesigem Gelände der Kita "Ulja" dem Hausmeister unter die Arme zu greifen.
Diejenigen, die das Kita-Gelände kennen, wissen, dass sich die Kita auf einem ca. 11.000 m² großem, parkähnlichem Areal befindet. Hier können die Kinder sich bewegen, die Natur entdecken und diese mit allen Sinnen wahrnehmen. Das Gelände bietet ausreichend Raum für Rückzugsmöglichkeiten aber auch zum ausgiebigen Spielen. Die vielen Bäume sind im Sommer ideale Schattenspender und Lebensraum für viele Vogelarten und andere zu beobachtenden Kleinstlebewesen.
Aus diesem Grund handelt es sich bei dem Gelände der Kita "Ulja" um ein Flächendenkmal. D. h., dass nicht nur das Haupthaus und das frisch sanierte Nebengebäude unter Denkmalschutz steht, sondern auch der gesamte Garten inkl. aller Pflanzen.
Um den Hausmeister bei seiner Arbeit zu unterstützen, um den Kindern Freude zu bereiten, wurde die Idee geboren das 2. Subbotnik hier stattfinden zu lassen.
Leider folgten der Einladung nur wenige Leute. Aber die, die da waren, packten fleißig an. Mit Musik ging alles leichter von der Hand. Und im Anschluss wurde noch bei einem Schnitterbier und ne Fettschnitte ein bisschen gequatscht.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 11.07.2022
Sonderausstellung "Dorothea von Philipsborn - Annäherung an ein ungewöhnliches Leben"
vom 15. Juli bis zum 30. Oktober 2022 wird im Glasmuseum Weißwasser die Sonderausstellung „Dorothea von Philipsborn – Annäherung an ein ungewöhnliches Leben“ gezeigt.
Die Schau widmet sich der Biografie der schlesischen Künstlerin Dorothea von Philipsborn. Geboren 1894 auf Gut Strehlitz/Strzelce im heutigen Polen, kam sie 1947 als Flüchtling nach Trebendorf/Schleife und zog einige Jahre später nach Weißwasser. Ihre Werke wie die "Kesse" an der Humboldtkaufhalle, die "Zickelgruppe" an der Oberschule oder der "Seelöwe" auf dem Gelände der Kita Ulja prägen den öffentlichen Raum in Weißwasser und darüber hinaus in der ganzen Lausitz.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus, wo zwischen dem 8. Juli und dem 30. Oktober 2022 unter dem Titel „Zwischen Tradition und Moderne – Die Bildhauerin Dorothea von Philipsborn und Renée Sintenis“ Skulpturen der Bildhauerin zu sehen sein werden.
Die Eröffnung der Sonderausstellung findet am Donnerstag, 14. Juli 2022, 18 Uhr im Glasmuseum Weißwasser statt. Nach einer Begrüßung und Einführung durch Christine Lehmann, Leiterin Glasmuseum und wird Dr. Ulrich Röthke, Kustos BLMK/Cottbus den Katalog zur Ausstellung vorstellen.
Die Vernissage wird musikalisch durch Markus Wehrle und Thomas Zydek (Violoncelli) vom Verein PhilMehr e.V. aus Görlitz umrahmt. Ermöglicht wurde dies durch die freundliche Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen.
- 06.07.2022
1. Sommer-Subbotnik am Bahnhof
Liebe WeißwasseranerInnen,
am Samstag, dem 9. Juli ab 10:00 Uhr möchten wir alle Interessierten zu einem kleinen Arbeitseinsatz und anschließendem Frühschoppen an den BAHNHOF WEISSWASSER einladen.
Ziel des Subbotniks ist, einige Fenster auf der Bahnsteigseite mit weißwassertypischen Motiven zu verschönern und ggf. Müll wegzuräumen. Das Ganze wird nicht länger als eine Stunde dauern. Danach können wir noch bei mitgebrachten Getränken und Snacks ein bisschen zusammensein.
BITTE als Arbeitsgeräte eigene Handschuhe und evtl. ein paar Besen + Schaufeln mitbringen. Eine Kanne Wasser würde der Pflanzkiste guttun... :)
Für die Fenster benötigen wir einen >> Druckluft-Tacker inkl. Tackerklammern! (Wer einen hat, bitte vorher kurz eine Mail schicken, denn einer reicht am Ende! -> Es kann auch eine Leihgebühr bezahlt werden!)
Und für den Frühschoppen (eine Kiste Schnitter und ein paar weitere Getränke werden da sein) können gern auch ein paar Kleinigkeiten mitgebracht werden.
Schöne Grüße, bis Samstag
- 16.06.2022
„Eine Idee ist nichts wert, solange sie nicht zum Leben erweckt wird.“ (Kristin Kluck)
Am 16.06.2022 gab es viel zu feiern. Der Glasmacherbrunnen wurde 100 Jahre alt. Mit seiner Neuaufstellung vor 20 Jahren gründete sich die Denkmalkommission. Den krönenden Abschluss dieses tollen Geburtstags bildete ein fulminantes Feuerwerk.
Auf einer Dienstreise der damaligen Oberbürgermeisterin Helma Orosz und dem Stadtrat Günter Segger entstand die Idee einer Denkmalkommission. Die Denkmalliste der Stadt Weißwasser fiel den beiden in die Hände und es war klar, dass etwas getan werden muss, denn viele dieser Denkmäler hatten schon die besten Jahre hinter sich gebracht. Aus der AG Glasmacherbrunnen formierte sich dann 2002 die Denkmalkommission. Diese sollte sich mit der Erhaltung und Pflege der Weißwasseraner Kulturdenkmale beschäftigen.
Die Mitstreiter kamen anfangs fast alle aus den Reihen der Stadtverwaltung. 2003, nach der Neuwahl des Oberbürgermeisters Herrn Rauh, wurde der Status der Denkmalkommission durch den Stadtrat legitimiert. Es wurde eine Geschäftsordnung erarbeitet und der Stadtrat beschloss, die Kommission als eine ständige Arbeitsgruppe des Kultur-, Sport- und Sozialausschusses zu bilden. Dies ist so einmalig in Sachsen.
Das erste erfolgreiche Projekt, war die Versetzung der Säule Energie und Gesellschaft vom Platz vor dem jetzigen Lidl zur Fanmeile „Zum Fuchsbau“. Diese Stele wurde durch Lehrlinge der Lehrwerkstatt des Kraftwerkes Boxberg des Vattenfall-Vorgängers VEAG aufgearbeitet.
Der Denkmalschutz ist Pflichtaufgabe einer Kreisstadt. Dieses wichtige Anliegen kann durch die vielfältigen Aktivitäten der nunmehr 7 ehrenamtlichen Mitglieder dieser Arbeitsgruppe wesentlich gefördert werden. Die Verwaltung erhält wertvolle Anregungen und wird in ihrer Arbeit unterstützt.
Das wohl umfassenste Projekt, welches über einen Zeitraum von 12 Jahren lief, war die Schaffung des Gedenkpfades für die Opfer von Krieg und Gewalt.
Im Zuge dessen entstand eine Zusammenarbeit mit der Reservistenkameradschaft, die nun jedes Jahr eine Woche in Absprache mit der Friedhofsverwaltung Pflege- und Reparaturarbeiten auf dem Gedenkpfad durchführen. Im Moment erarbeiten wir zusammen mit dem Ordnungsamt die Beschilderung innerhalb des Ortes, um die Kriegsgräberstätten sichtbar zu machen. Ein Anfang ist aber getan, im virtuellen Stadtplan der Stadt Weißwasser/O.L. sind sie mittlerweile kenntlich gemacht.
Der Friedhof als solches ist ein Flächendenkmal und immer einen Besuch wert. Ich lade Sie gern zum Tag des offenen Denkmals am 12.09.2022 ein, um die Geheimnisse des Friedhofs zu erkunden.
Bei vielen Projekten sind wir auf Fördergelder und Spenden angewiesen, denn Geld regiert leider die Welt und Sie alle haben sicherlich von den derzeitigen Engpässen in der Baubranche gehört. Wir sind bestrebt Fördermittel zu aquirieren, was aber nicht immer gelingt. Deswegen würden wir uns sehr über Spenden freuen, die Angaben hierfür finden Sie auf der Internetseite der Stadt Weißwasser unter Rubrik Denkmalkommission.
Wir wollen, dass diejenigen Aspekte der Vergangenheit, an die Menschen gedenken, nicht in Vergessenheit geraten. Denkmäler sind künstlerisch gestaltete Objekte, die mit dem Ziel geschaffen wurden, an ein geschichtliches Ereignis, historische Persönlichkeiten zu erinnern oder für einen Gedanken zu stehen. Sie sollen in der Zukunft an die Vergangenheit erinnern. Aber vielmehr lehren sie uns etwas über die Gegenwart. Und dafür setzen wir uns in der Denkmalkommission ein. Die als Denkmale ausgewiesenen Zeugnisse historischer Architektur prägen das Lebensgefühl der Menschen in besonderer, ganz anschaulicher und unmittelbarer Weise. Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, dieses Lebensgefühl zu erhalten.
„Zukunft braucht ein Fundament. Dieses Fundament ist unsere Vergangenheit und Geschichte.“
Fotos: Denkmalkommission
-21.06.2022
Save the dates - Einladung zum SUBBOTNIK & FRÜHSCHOPPEN "Wir können uns alle mal gern haben" im Juli, August und September
-07.06.2022
Einladung - 100 Jahre Glasmacherbrunnen
https://www.weisswasser.de/aktuelles/16062022-festveranstaltung-100-jahre-glasmacherbrunnen
-04.05.2022
Expertengespräch: Wie verläuft der Transformationsprozess der Braunkohlelandschaft und welche Auswirkungen hat das auf die Baukultur und darüber hinaus? in der Hafenstube des SKZ Telux
Foto: Stefanie Sprejz
- 25.04.2022
1. Jahr Brand Volkshaus
Am 25.04.2022 jährte sich der Brand des Volkshauses zum 1. Mal. Auch ein Jahr nach dem Brand sind wir fassungslos.
Um so schöner ist es, dass dank der Initiative vieler eherenamtlicher Helfer, Firmen und Sponsoren die Infotafel im Rahmen der Weißwasseraner Glasroute am Volkshaus eingeweiht werden konnte. In Zusammenarbeit und Kooperation mit der Initiativgemeinschaft "Freunde des Volkshauses", dem UNESCO Global Geopark Muskauer Faltenbogen, dem Glasmuseum, der Denkmalkommission, der Denkmalschutzbehörde und der Stadtverwaltung Weißwasser wird es hoffentlich funktionieren, das historische und emotionale Erbe dieses architektonisch wertvollen Kulturbaus zu sichern, zu erhalten und wieder zu beleben.
Fotos: Stefanie Sprejz
Nähere Infos gibt es auf: https://weisswasser.de/aktuelles/volkshaustafel-mit-ehrenamtlichen-machern-und-stadtr-ten-eingeweiht
- 07.03.2022
Teilrückbau Giebelwand Volkshaus
Wie schon in der Presse veröffentlicht wurde, musste ein Teil der straßenseitigen Giebelwand des Volkshauses nun doch rückgebaut werden. Die Görlitzer Straße ist eine der Hauptverkehrsstraßen von Weißwasser, welche ab März als Entlastungsstraße dient, da die Berliner Straße abschnittsweise vollgesperrt wird.
Schweren Herzens wurde nun die Entscheidung in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde getroffen, um das Stützgerüst von der Straße beräumen zu können. Ursprünglich sollten die "Pfeiler" zwischen den großen Fenstern bis zu einer Höhe von 1,50 m erhalten bleiben. Da das Mauerwerk beim Rückbau aber sehr instabil war, mussten die Pfeiler komplett weichen. Von den Gewänden der Fenster wurden allerdings aussagekräftige Teile gesichert, um bei einem Wiederaufbau eine Vorlage zu haben. Die Mauerkronen wurden geschützt und lose Materialien weggeräumt.
Der Fußweg direkt am Volkshaus bleibt aus Sicherheitsgründen jedoch weiterhin für den Fußgängerverkehr gesperrt.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 22.12.2021
Weihnachtszeit ist Erinnerungszeit - Rainer Kaune
In diesem Jahr ist so viel passiert, es gab für jeden von uns Aufs und Abs. Weihnachten ist nun eine gute Gelegenheit, um inne zu halten, um Kraft für das neue Jahr zusammeln. Für uns als Denkmalkommission ist es ein Ziel im Jahr 2022 das Bewährte zu erhalten und aber auch das Neue zu versuchen. Wir bedanken uns für viele nette Gespräche, Anregungen, aber auch Spenden und wünschen uns, dass der Kontakt mit Ihnen auch im nächsten Jahr Bestand hat.
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein gesundes Jahr 2022.
Foto: Stefanie Sprejz
- 15.12.2021
Sicherung Wandbild im Treppenaufgang des Volkshauses
Wir alle können uns noch an den 25.04.2021 erinnern. An diesem Tag wurde unser Volkshaus bei einem Großbrand schwer beschädigt.
Den Brand hat das Wandbild aus Metall im Treppenhaus überraschend gut überstanden, lediglich das Glas der Uhr war durch die große Hitze zersprungen.
Im Referat Bau, aber auch in der Denkmalkommission wurde schnell klar, dass dieses Wandbild gesichert werden muss, noch bevor der Winter kommt.
Im November trat eine Gruppe von Bürgern an uns heran. Sie würden gerne für den Erhalt und die Sicherung dieser Metallkonstruktion spenden.
Mit Hilfe dieser Mittel und Dank der Firma Kegel & Hossmang Gerüstbau GmbH aus Hoyerswerda, der Feuerwehr Weißwasser und unserem Wirtschaftshof konnte das Wandbild nun zügig gesichert und an einem trockenen, sicheren Ort eingelagert werden. Vielen Dank an alle fleißigen Helfer.
Fotos: Stefanie Sprejz
Dank Frau Greiner konnte mehr über das Bild in Erfahrung gebracht werden. Das Wandbild wurde Ende der 1970er/ Anfang 1980er Jahren durch den Maler und Grafiker Peter Reichelt entworfen. Er war damals Mitarbeiter im Kreiskabinett für Kulturarbeit, welches im Volkshaus seine Räume hatte. Außerdem war er Leiter des Keramikzirkels in Weißwasser. Gefertigt wurde die Konstruktion durch die Schmiede Klenner aus Bad Muskau.
- 29.10.2021
Richtigstellung Glaskunst "Motive des Sports"
Foto: Stefanie Sprejz
Wir erhielten erneut eine Nachricht vom Team des Forschungsprojektes zu baugebundener Glaskunst in und aus Magdeburg und der Künstlergruppe "Glasgestaltung Magdeburg".
Wie sich herausstellte, ist das Glasbetonfenster, die innere Verglasung der Lüftungsflügel in Glasbausteinfenstern, welches sich im Gebäude der WBG befindet, nicht von Manfred Gabriel erschaffen.
Diese Arbeit wurde von dem Maler und Grafiker Prof. Wolfgang Frankenstein entworfen und 1970 von den Glaswerkstätten Lehmann, beide Berlin, ausgeführt. Die Arbeit ist ca. 1,8 x 5,0 m groß. Es gibt davon eine Abbildung in: Zweite Glas Ausstellung der DDR, Erfurt ´88. Architekturbezogene Glasgestaltung in der DDR, 1949–86, Eine Übersicht, veranstaltet vom Ministerium für Kultur der DDR, Verband Bildender Künstler der DDR, Rat des Bezirkes Erfurt, Galerie am Fischmarkt Erfurt, vom 20. Juli bis 11. September 1988, Erfurt 1988, S. 20.
Es handelt sich hier also nicht um Magdeburger Glas.
- 15.10.2021
Sanierung der Plastik "Seelöwe" in der Kita "Ulja"
Foto: Stefanie Sprejz
Die Arbeiten sind gestartet. Das schöne Herbstwetter wird erfolgreich genutzt.
- 14.10.2021
Pressekonferenz im Volkshaus
Foto: Stefanie Sprejz
Am 14.10.2021 fand um 11.00 Uhr eine Pressekonferenz im Volkshaus zum derzeitigen Bearbeitungsstand statt. Vor Vertretern der Presse standen Herr Oberbürgermeister Pötzsch und Frau Baureferatsleiterin Baumeister Rede und Antwort.
Hier ein Auszug aus der ausgehändigten Presseinformation:
Angaben zur Historie und Bedeutung des Volkshauses:
Bei dem 1928 / 1930 errichteten "Volkshaus" in Weißwasser/O.L. handelt es sich um ein überregional, bedeutendes Zeugnis der Architektur der Moderne. Der Bau zählt zu den wenigen regionalen Vertreter der sogenannten zeitgenössischen „Neuen Sachlichkeit“.
Der bekannte Architekt Emil Lange (1884-1968) war ein Schüler, später mehrjähriger Mitarbeiter von Prof. Hans Poelzig (deutscher Architekt, bekannter Vertreter der Neuen Sachlichkeit) und ebenso in mehrjähriger Arbeitsgemeinschaft als Meister und Syndikus mit Prof. Walter Gropius am staatlichen Bauhaus Weimar tätig.
Das in drei Teilen gegliederte Gebäudeensemble besteht aus einem fünfgeschossigen Wohn- und Verwaltungsbau von ca. 12 x 22 m (mit ehem. Gaststätte im Erdgeschoss), einem Festsaalgebäude von ca. 18 x 35 m und einem dazwischen liegenden, zweigeschossigen Verbinder mit Erschließungsfunktion. Der Saalanbau und der Verbinder wurden in den 50 er Jahren architektonisch "neu formuliert" zu einem qualitätsvollen Vertreter der 50 er Jahre.
Die Gebäudeanlage wurde am 6. Oktober 1995 in die Denkmalliste des Landes aufgenommen (ausgenommen davon sind eingeschossige Hofanbauten, welche noch in den 70er Jahren ergänzt wurden).
Die ursprüngliche Errichtung des "Volkshauses" steht im direkten Zusammenhang mit der Industrialisierung des Ortes. Die rasante Entwicklung der Stadt Weißwasser ist geprägt von der Glasindustrie und dem Braunkohleabbau. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich innerhalb von 30 Jahren aus einem 600-Seelen-Dorf eine Stadt mit 15.000 Einwohnern*innen entwickelt.
Dieser Aufbruchsgeist brauchte eine gesellschaftliche Antwort. Einen Ort für soziale, politische und kulturelle Begegnung im Sinne des Gemeinwohls. Auf Initiative der Gewerkschaften erfolgte daher, finanziert über die Mitgliedsbeiträge der sich in Gewerkschaften organisierenden Arbeitskräfte, die Errichtung des Volkshauses.
Der nach dem 2. Weltkrieg deutlich forcierte Kohleabbau in der Lausitz ließ Weißwasser/O.L. auf eine Stadt mit 40.000 Einwohnern*innen weiter anwachsen, jetzt fanden vor allem Kohlekumpels hier ihre neue Heimat.
Das Volkshaus, als Stätte der Kultur, Kunst und Begegnung etablierte sich jetzt endgültig. Die lebendige Nutzungsgeschichte prägte sich tief in die Stadtgesellschaft ein und begleitete die Menschen intensiv in ihrem Lebensalltag.
Die Wendejahre nach 1990 sollten diese Entwicklung jäh stoppen. In Folge der De-Industrialisierung, dem Verlust von ca. 60.000 Arbeitsplätzen in der Lausitz wanderten vor allem die jüngeren Generationen Richtung Arbeit und Perspektive ab. Heute leben hier noch 15.000 Einwohner*innen.
Das Volkshaus musste 2004 schließen. Die Besucher, die Gelder für eine weitere Betreibung und mittlerweile auch für eine erforderliche, umfassende Sanierung gingen der gebeutelten Stadtkasse aus.
Seitdem sichert die Stadt dieses leerstehende Kulturdenkmal mit der alternativlosen Gewissheit, es der Stadtgesellschaft und der Region als impulsgebenden Ort in besseren Zeiten wieder zuzuführen.
Am 25. April 2021 wurde das Volkshaus durch einen Großbrand schwer geschädigt. Als Ursache ermittelte die Kriminalpolizei Brandstiftung. Vor allem der Festsaal und das Treppenhaus sind betroffen.
Das Volkshaus, seine Historie steht für die bedeutende Industrie- und Kulturgeschichte von Weißwasser und der Region. Mit seiner erfolgreichen Rückführung wird sich die neue Zukunft spiegeln und messen lassen. Ein Grundsatzbeschluss des Stadtrates vom Juni 2021 untermauert diesen festen Willen.
Angaben zum Werdegang / eingeleitete Maßnahmen zur Schadensregulierung:
Die Stadtverwaltung Weißwasser hat alle Maßnahmen zur Schadensregulierung eingeleitet:
> Einholung Gutachten vom Statik- und Brandschutzbüro Borchert und Bucher / Dresden, Stand 30.06.2021 - Das Gutachten beurteilt den Brandschaden, gibt Empfehlungen zur statischen Gebäudesicherung und Sanierungsfähigkeit von Baukonstruktionen und Bauteilen.
> Anfang Juli: Erstellung Leistungsbeschreibung / Entsorgungskonzept (durch Referat Bau) auf Basis Gutachten und vor Ort Beprobung / Laboruntersuchung zur Schadstoffbeurteilung als Grundlage für Angebotseinholung
> Mitte Juli Einholung von drei Angeboten für Brandschutt Beräumung, Abbruch einsturzgefährdeter und schadstoffbelasteter (nicht sanierungsfähiger) Bauteile - geplante Realisierung der Maßnahmen vom August bis Mitte September 2021
> Einreichung statische Berechnung Genehmigungsplanung „Gebäudesicherung“, erstellt vom Büro für Tragwerksplanung Pahn Ingenieure GmbH, Stand 21.07.2021 - Grundlage für Einholung der Angebote für statische Gebäudesicherung im August 2021, geplante Realisierung der Maßnahmen nach erfolgter Brandschadensbeseitigung
Die Kosten für eine Brandschadensbeseitigung und statische Sicherung des Gebäudes, inkl. aller Planungsleistungen und Gutachten betragen ca. 420.000 € bis 470.000 €. Erst nach erfolgter Realisierung kann nachweispflichtig der exakte Umfang bestimmt werden.
Neben der Brandschadensbeseitigung werden auch die sogenannten Wiederherstellungs-kosten bei dem Gebäudeversicherer angezeigt. Das Architekturbüro Petrick erstellte dafür eine sehr detaillierte Kostenberechnung. Die Kosten für einen theoretischen Wiederaufbau betragen demnach 2.766.000,00 € Brutto zuzügl. 834.000,00 € Brutto Nebenkosten.
Nächste Schritte:
Da derzeit nicht absehbar ist, wann mit einer Zahlung durch die Versicherung zu rechnen ist, unter anderem eine lang anhaltende Straßensperrung der Görlitzer Straße nicht zumutbar ist, prüft die Stadtverwaltung aktuell folgende Verfahrensweise:
- Erteilung einer Bedarfszuweisung durch den Landkreis Görlitz aufgrund Schadensereignis
Diese kann und sollte im Fall der Zahlung durch die Versicherung erstattet werden. - Erteilung einer Bedarfszuweisung durch den Freistaat Sachsen aufgrund eines Schadensereignisses
Hier ebenfalls als Rückzahlung, sobald die Versicherung gezahlt hat. - Genehmigung durch den Landkreis Görlitz zur Aufnahme eines Übergangskredites bis Zahlung durch die Versicherung
In dem Fall sind die entstandenen Zinsen als Schadensersatz gegenüber der Versicherung abzurechnen.
Nur so können die derzeit notwendigen Arbeiten getätigt werden und der Haushalt wird nicht zusätzlich belastet.
Trotz der Situation denken wir an die Zukunft unseres Volkshauses!
Das Sächs. Staatsministerium für Regionalentwicklung gab am 2. September 2021 bekannt, dass bis zum 24. September 2021 Fördermittelanträge über das Landesamt für Denkmalpflege zum Erhalt und zur Umgestaltung herausragender Kulturdenkmäler der Industriekultur eingereicht werden können. Im Rahmen des Strukturwandels sollen damit lebendige Orte durch außergewöhnliche Akzente entstehen. Das Referat Bau hat einen Fördermittelantrag für das Volkshaus zur Erstellung einer funktionalen Machbarkeitsstudie inkl. eines betriebswirtschaftlichen Betreibermodells eingereicht. Die Förderquote beträgt 90 %. Eine Entscheidung wurde für die 48 KW 2021 angekündigt.
- 29.09.2021
Tätigkeitsbereicht Denkmalkommission im Stadtrat
Die Denkmalkommission ist eine ständige Arbeitsgruppe des Haupt- und Sozialausschusses (HSA) des Stadtrates. Sie ist nicht ein beschließender oder beratender Ausschuss im Sinne der SächsGemO. Zu der Denkmalkommission gehören maximal 7 ehrenamtliche Mitglieder und die vom Oberbürgermeister entsandten städtischen Bediensteten. Ehrenamtliche Mitglieder sind Herr Roland Ladusch, Frau Gudrun Stein, Herr Karl-Heinz Melcher, Frau Anne Petrick, Herr Steffen Müller, Frau Kathrin Jung und Herr Jens Glasewald, vom Oberbürgermeister entsandt wurde Stefanie Sprejz, die nun auch zur Vorsitzenden gewählt wurde..
Es fanden nach dem letzten Tätigkeitsbericht von Herrn Melcher im Maistadtrat letzten Jahres im Jahr 2020 aufgrund von Corona nur noch zwei Sitzungen statt. 2021 wurden schon vier Sitzungen durchgeführt, eine letzte für dieses Jahr wird am 11.11.2021 stattfinden. Hinzu kam eine Sondersitzung mit Prof. Dr. Schmidt zur Thematik Volkshaus.
Aktivitäten unserer Mitglieder auf Landkreis- und Landesebene und in der Stadt:
Herr Ladusch ist im Neufertverein tätig und hat mit seinem Büro RDSP den 1. Bauabschnitt der Gebäudesicherung betreut. Weiterhin ist er im Rahmen des Fördervereins der Ev. Kirch an Führungen und Turmbesteigungen (z. B. im Juni 2020) beteiligt. Zusätzlich führt er mit Vertretern der Stiftung „Fürst-Pückler-Park“ in der Alten Brauerei/ Niederländischer Hof in regelmäßigen Abständen Führungen (2 x im Sommer 2020, sowie im Juli und August 2021) u. a. im Rahmen Tag des offenen Denkmals (2020) durch.
Herr Melcher ist im Kreisvorstand Görlitz des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge tätig. Er ist ehrenamtlicher Beauftragter für Denkmalpflege im Landkreis Görlitz. Als Mitglied des Fördervereins Glasmuseum Weißwasser leistet er im Glasmuseum Wochenenddienste einschließlich Besucherführungen. Als Vorsitzender der Dekmalkommission war er im Beirat der Waldeisenbahn Muskau als Entsannter der Stadtverwaltung tätig.
Frau Stein ist ebenfalls im Kreisvorstand Görlitz des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge tätig. Des weiteren arbeitet sie in der AG Stolpersteine und im Vorstand des AWO Ortsvereines mit. Die aktive Arbeit im Feuerwehrbeirat ist leider aufgrund von Corona nicht möglich gewesen.
Frau Petrick und Herr Müller unterstützen ebenfalls tatkräftig die Arbeit des Vereins im Neufert-Bau. So konnten z. B. im September 2020 zwei Besuchergruppen aus Dresden auf ihrer Tour durch die Industriestadt Weißwasser auch im Neufert-Bau begrüßt werden. Die Exkursionen des ZfBK Sachsenstanden unter dem Titel "ZfBK on Tour – Fahrten und Gespräche zur Moderne in Sachsen", wobei natürlich auch das Glasmuseum (W. Wagenfeld), das Volkshaus und das ehem. Osram-Werk (heute Telux/ SKZ) nicht fehlen durfte. Es wurden Führungen für die Hochschule Osnabrück, aber auch für eine Gruppe des Bayrischen Landesvereins für Heimatpflege durchgeführt.
Des weiteren ist der Neufert-Bau e.V. Weißwasser/O.L. an dem Buch „Modellfall Weißwasser oder das Masz aller Dinge - Eine Stadtverwandlung zum Bauhaus-Jubiläum“ maßgeblich beteiligt, welches es seit 23.04.2021 zu kaufen gibt.
Welche Vorhaben konnten 2020 umgesetzt bzw. weiter vorangebracht werden?
Hier ist natürlich als allererstes das Wandbild „Lebensfreude“ zu erwähnen, welches nun endlich am 23.09.2021 eingeweiht werden konnte.
Der Grafiker Georgius Wlachopulos entwarf um 1986 das Wandbild „Lebensfreude“. Es ist ca. 12 m lang und 6 m hoch. Auf einer Fläche von ca. 65 m² zierte das Bild die Nordgiebelwand der Aula der 11. POS in Weißwasser/O.L. Im Jahr 2012 wurde die nun 5. Mittelschule abgerissen. Dank der schnellen Reaktion der Denkmalkommission konnte das Wandbild gesichert werden. Es wurde segmentweise zurückgebaut und auf dem Gelände eingelagert. Diese Lagerung sollte nur so lange dauern, bis ein neuer Standort gefunden ist. Ein langfristiger Erhalt konnte durch diese Lagerung nicht garantiert werden. Aus diesem Grund wurden erhebliche Anstrengungen durch die Stadtverwaltung unternommen, um einen neuen, geeigneten Aufstellort zu finden. 2017 erwarb die Wohnungsbaugesellschaft mbH Weißwasser den westlichen Teil des ehemaligen Puck-Gebäudes an der Lutherstraße und ließ diesen abreißen. Hier wurde der Stadt Weißwasser nun die Möglichkeit gegeben, das Wandbild vor der neuen Rückwand des verbleibenden Gebäudes aufzustellen. Finanziert wurde die Baumaßnahme durch den Freistaat Sachsen mit Fonds zur Förderung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Projekte in den neuen Bundesländern (Mauerfonds), sowie durch Sonderfonds der Denkmalpflege Sachsen und Eigenmitteln der Stadt Weißwasser/O.L. Die Aufstellung des Wandbilds „Lebensfreude“ bedeutet die langfristige Sicherung und den Erhalt für die Stadt Weißwasser. Bedanken möchten wir uns nochmals recht herzlich bei allen beteiligten Firmen, die den Aufbau möglich gemacht haben, die den erschwerten Bedingungen des vor allem letzten Jahres getrotzt haben, ob nun Corona oder der lange Winter.
Des weiteren fand vom 13.-17.09.2021 ein erneuter Einsatz der Reservistenarbeitsgemeinschaft Kriegsgräberpflege Sachsenstatt. Bereits im Herbst 2020 wurde von den Kameraden die Blumenrabatte am Ehrenhain neu bepflanzt. In diesem Jahr lag der Fokus auf der Treppe zum Sowjetischen Ehrenmal. Die Randeinfassung wurde mit Rasenkantensteinen erneuert, ausgebrochene Fugen gesäubert und neu verfugt. Außerdem wurden Reinigungsarbeiten am Kriegsgräberfeld des 2. Weltkrieges sowie am Jüdischen Friedhof durchgeführt. Am letzten Abend fand im Turm am Schweren Berg der Abend der Begegnung als Dank für alle Helfenden statt. Am Freitag gab es dann auf dem Friedhof in Uhyst eine Kranzniederlegung an einem Kriegsgrab mit Gottesdienst, welcher den Abschluss dieser erfolgreichen Arbeitswoche bildete.
Im Zuge dessen, konnte das fehlende Hinweisschild am Sowjetischen Ehrenmal, was bereits bei zwei Objektbegehungen bemängelt wurde, wieder angebracht werden.
Im Herbst letzten Jahres tat sich die Möglichkeit einer Fachförderung bzgl. der Sanierung des Seelöwen in der Kita Ulja. Im Oktober 2020 wurde der Fördermittelantrag eingereicht. Am 24.09.2021 haben wir den Zuwendungsbescheid erhalten. Frau Lemnitz, eine Diplom-Restauratorin aus Leipzig, die sich mit der Konservierung und Restaurierung von Naturstein, gefassten Natursteinobjekten, gefasster Skulptur, Architekturoberflächen und vor allem Keramik und Glasur sehr gut auskennt, wird am 01.10.2021 mit ihrer Arbeit beginnen. Es wurden drei Angebote eingeholt und ihres wurde, gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege, als das zielführendste und wirtschaftlichste eingestuft. Unser Ziel ist es, dass die Arbeiten noch vor dem Winter abgeschlossen werden, was allerdings stark von der Witterung und notwendigen Materiallieferungen abhängig ist.
Herr Georg Hubert der Firma Brickstore Lausitz hatte Ende 2020 den Wasserturm von Weißwasser als Lego Miniatur in einer limitierten Stückzahl (20) nachgebaut. Vom Verkaufserlös kamen der Denkmalkommission im Januar 2021 250,- € zugute. Diese werden in den Anteil der Eigenmittel einfließen.
Am 22.08.2020 und 10.10.2020 fand auf dem Areal vor dem Haupteingang der Glasfachschule ein Arbeitseinsatz zur Beräumung und Reinigung initiiert von unseren Mitgliedern Herrn Glasewald und Frau Jung statt. Vielen Dank noch einmal an die NEG, die mit der Kehrmaschine den Platz danach gereinigt hat. Leider waren diese Einsätze nicht lange von Erfolg gekrönt. Das Unkraut auf dem Platz um das Denkmal wuchert und auch der Innenhof ist zugewachsen. Unser Plan ist es noch wenigstens im Herbst diesen Jahres die Unkrautschaummaschine des Wirtschaftshofes über den Vorplatz fahren zu lassen. Das Altholz der gefällten Robinie liegt allerdings weiterhin auf dem Areal und muss dringend entsorgt werden.
Am 25.04.2021 gab es einen schwarzen Tag in der Geschichte aller Denkmalpfleger in Weißwasser. Unser Volkshaus brannte. Die Denkmalkommission veröffentlichte eine Stellungnahme auf der Internetseite der Stadt Weißwasser, denn mit dem Saal des Volkshauses gingen nicht nur ein Raum mit viel emotionalem Wert, sondern auch ein bauhistorisch und architektonisch wertvolles Baudenkmal in großen Teilen verloren. Nach aktuellem Sachstand sieht die Denkmalkommission Chancen für einen Wiederaufbau in der Zukunft, den alle Mitglieder mit besten Kräften unterstützen. Die anfängliche Erschütterung über den Verlust ist einer optimistischen Hoffnung auf einen Neuanfang gewichen. Die Denkmalkommission fordert alle Entscheider, Förderer und Interessierten auf, gemeinsam den Weg für einen Wiederaufbau dieses unschätzbar wertvollen Denkmals frei zu machen.
Im Zuge der bauhistorischen Bewertung fand am 04.05.2021 eine Sonderberatung der Denkmalkommission mit Herrn Prof. Dr.-Ing. Schmidt statt. Der Termin war schon vor dem Volkshausbrand gesetzt. Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt ist Experte für behutsame Stadterneuerung, Wohnungsleerstand, Stadtplanung im Bestand und bürgerliche Initiativen in der Stadtentwicklung. Er ist der Vorsitzende des Neufert-Bau Weißwasser e. V. und hat sich intensivst mit Emil Lange und der Architektur der Moderne beschäftigt. Auch er kommt zu der gleichen Erkenntnis wie das Landesamt für Denkmalpflege in seiner Stellungnahme vom Februar 2021. Bei dem Volkshaus handelt es sich um ein bauliches Zeugnis der Neuen Sachlichkeit.
Der Tag des offenen Denkmals 2020 konnte nur digital begangen werden. Es wurde ein digitaler Rundgang durch etliche Denkmäler der Stadt Weißwasser angeboten, welcher 360-Grad-Rundgänge einschließlich der Rückschau auf viele digitalisierte historische Aufnahmen, welche von Marcus Hentschel zur Verfügung gestellt wurden, möglich gemacht. Auf Initiative der Denkmalkommission können nun unter einer verlinkten Seite der Stadtverwaltung (http://wsw.foto-von-oben.eu/egon/ ) durch mindestens 15 Denkmäler der Stadt Weißwasser virtuelle Führungen zu jeder Zeit und für alle Interessierten weltweit unternommen werden.
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals fand unter dem Motto „Sein & Schein – Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ statt. Mehr als 100 interessierte Bürger aus Weißwasser und Umgebung, sogar aus Dresden, Pirna und Leipzig schauten sich die durch die Denkmalkommission geöffneten Gebäude an. Wir hatten tatkräftige Unterstützung der Vereine im Glasmuseum, Neufert-Bau und der ev. Kirche, aber auch die Lehrer der Pestalozzi-Grundschule und der Oberbürgermeister unterstützten diesen Tag. Das Amtsgericht hatte sich zusätzlich zu einer Öffnung der Türen bereit erklärt.
Das Referat Bau bekam eine Mail einer Journalistin und Autorin aus Magdeburg, die im Auftrag der Stadt Magdeburg kunstgeschichtliche Untersuchungen zum Thema „Baugebundene Glaskunst in und aus Magdeburg“ durchführt. Die drei Glaskunstwerke mit Bau- und Städtebaubezug in unserer Stadt, die sie in der Datenbank gefunden haben, existieren wirklich noch. Wir haben ihren aktuellen Standorte gefunden, Fotos gemacht, den geschichtlichen Hintergrund zusammengetragen und alles nach Magdeburg geschickt. Mal sehen, ob unsere Vertreter mal in einem Bildband über Magdeburger Glas vertreten sind. Es handelte sich 1. Um vier Fensterverglasung mit je 7 Glasscheiben von Marga und Oskar Hamann, hergestellt 1968, der Titel: "Entwicklung der Glasmacherkunst“. Das Objekt befindet sich in der ehemaligen Fallada-Schule. Unser Ziel ist es diese Bilder zu sichern.
Das 2. Objekt ist eine innere Verglasung der Lüftungsflügel in Glasbausteinfenstern, welche sich im Gebäude der WBG befindet, von Manfred Gabriel, geschaffen 1979 und nennt sich „Motive des Sports“.
Und das 3. Objekt ist die Stele Neuer Glasmacherbrunnen, geschaffen 1986 von Dietmar Witteborn/Reginald Richter (Künstlerkollektiv Magdeburg).
Die ehrenamtliche Initiativgruppe Stolpersteine macht auf des Leben jüdischer Mitbürger*innen in Weißwasser aufmerksam. Am 25.08.2021 wurden nun die ersten beiden Stolpersteine für Margarethe und Gerda Pese an der Muskauer Straße 75 (vor dem ehemaligen Textilgeschäft Ritter) in Weißwasser/O.L. verlegt.
Die Haushaltsplanung für den Doppelhaushalt 2021/2022 der Verwaltung schreitet voran. Es wurden für einige Denkmäler Mittel angemeldet.
Außerdem wird die Präsens der Denkmalkommission auf der Internetseite der Stadt Weißwasser nun wieder auf den aktuellsten Stand gebracht. Es wird eine eigene Mail-Adresse für die Denkmalkommission geben auf die auch Bürger Fragen, Anregungen und Hinweise schicken können.
Ein Vorhaben liegt nun schon geraume Zeit in den Händen der Denkmalkommission. Das Denkmalbuch „Gebäude mit Geschichte Teil 1“ wird gerade nochmals bzgl. Korrekturen und Aktualisierungen überarbeitet. Ziel ist es, dass es im nächsten Jahr herausgegeben werden kann. Unsere Mitglieder sammeln fleißig Spenden, um den Druck zu finanzieren. Sollte jemand Interesse haben zu spenden, kann sich gerne an Herrn Melcher wenden.
Der Neufert-Bau, das früherer Glaszentrallager der VLG wurde noch vor dem Winter 2020 zum Großteil "trockengelegt", ca. 70 % der Dachfläche konnten im 1. Bauabschnitt erneuert werden, statische Notsicherungesmaßnahmen des westlichen Fassadenstahlskeletts waren dafür die Voraussetzungen, Dank der finanzielle Unterstützung aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaats Sachsen und von der Wüstenrot Stiftung aus Ludwigsburg konnte das Projekt umgesetzt werden.
Folgende Vorhaben sollen in naher Zukunft angestoßen werden:
Die Sanierung des Sowjetischen Ehrenmalssteht ganz oben in der Prioritätenliste. Nachdem nun eine Bestätigung kam, dass auf Antrag die Kosten für ein Planungs-/Architekturbüro zur Erstellung eines Konzepts mit Kostenberechnung für eine grundhafte Sanierung des Denkmals aus den Mitteln nach dem Gräbergesetz (GräbG) von der Landesdirektion Sachsen übernommen werden, konnte sich mit einem Architekturbüro Vorort getroffen werden. Die Schäden wurden aufgenommen und Ziel ist es, diesen Antrag bis Ende des Jahres zu stellen. Die Planungen können dann nach Gewährung dieses Antrages beginnen. Auch die späteren Sanierungskosten werden von der Landesdirektion Sachsen übernommen. Wir planen eine grundhafte Sanierung, da die Risse bis ins Fundament übergehen. Die Gipsplomben, die wir im Herbst letzten Jahr gesetzt hatten, sind bereits wieder gerissen bzw. sogar abgefallen. Das zeigt uns, dass dort Bewegung herrscht und deswegen reicht es nicht aus, die vorhandenen Risse einfach zuzuschmieren. Außerdem sollen die drei Tafeln, die vor dem Monument auf der Wiese liegen aufgearbeitet werden und so hingelegt werden, dass das Wasser ablaufen kann. Im Moment ist das nicht der Fall.
Ein weiteres Vorhaben, welches ganz oben auf unserer Liste steht, ist die Umsetzung der Beschilderung der Kriegsgräberstätten. Ich stehe im engen Kontakt mit dem Ordnungsamt und hoffe auf eine zeitnahe Einigung.
Für das Mahnmal Opfer des Faschismus müssen dringend Fördermittel aquiriert werden, das passende Programm ist jedoch noch nicht gefunden. Der Riss an der Stele geht bis in das Fundament, daher ist eine präzisierte Aufgabenstellung erforderlich, um Aussagen zu den erwartenden Kosten und Fördermöglichkeiten zu treffen, für die Beantragung von Fördermitteln für die Sanierung ist eine Fachplanung erforderlich.
Außerdem wird versucht die Sanierung der Stele Neuer Glasmacherbrunnen im nächsten Jahr anzuschieben. Die Kontakte für eventuell notwendige Glassteine sind durch die Anfrage der Magdeburger Journalistin geknüpft. Im Moment sichten wir die alten Sanierungsunterlagen.
Auch im nächsten Jahr wird die Reservistenarbeitsgemeinschaft Kriegsgräberpflege Sachsen in Weißwasser auf dem Friedhof arbeiten. Wir haben schon in diesem Jahr vorausschauende Gespräche geführt und diese Arbeiten entsprechend im Haushalt angemeldet. Im Vorfeld ist dieser Einsatz für alle Beteiligten immer ein starker Vorbereitungsaufwand, aber das Ergebnis kann sich dann sehen lassen und wertet unseren Friedhof auf. Dies ist aber nur durch intensive Zusammenarbeit möglich, einmal innerhalb der Verwaltung, was uns dieses Jahr mit der Friedhofsverwaltung, dem Wirtschaftshof und dem Referat Bau hervorragend gelungen ist, aber auch die LEAG und die Bundeswehr haben mit Versorgung und Unterkünften ihren Beitrag geleistet.
Im Jahr 2022 haben wir auch ein großartiges Jubiläum zu begehen. Der Glasmacherbrunnen wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt, vor 20 Jahren wurde er auf dem (neuen) ursprünglichen Standort vor dem Bahnhof eingeweiht. Das heißt auch, dass die Denkmalkommission 20 Jahre alt wird, denn die Gründung hatte ihren Ursprung im Neuaufbau des Glasmacherbrunnens.
Mit Wohlwollen sehen wir, dass die Gelsdorfhütte, die Glasfachschule und der Bahnhof nun im Zuge des Strukturwandels endlich eingebunden werden.
Weißwasser hat im Vergleich zu anderen Städten, wie Görlitz, Zittau oder Löbau viel weniger Kulturdenkmale. Aus diesem Grund müssen wir erstrecht sorgsam mit ihnen umgehen, um sie zu erhalten. Wir, als Denkmalkommission, wollen Menschen einen Blick dafür geben, was nicht immer sichtbar ist und so unsere Heimat bewahren.
Wir möchten uns recht herzlich für die Unterstützung bedanken. Zu allererst danken wir allen Mitgliedern der Denkmalkommission, ohne ihr Engagement würde sicherlich viel Geschichte der Stadt Weißwasser in Vergessenheit geraten. Natürlich gibt es auch wichtige Akteure innerhalb der Stadtverwaltung, die die Arbeit der Denkmalkommission unterstützen. Zu nennen wären hier der Wirtschaftshof mit Herrn Zimmer, die Friedhofsverwaltung mit Frau Braunagel und Frau Preußing, das Referat Bau mit Frau Baumeister und Frau Sprejz, aber natürlich auch Frau Schmidt, die gute Seele unseres Archives, die schon so manche Schätze gefunden hat.
Im Anbetracht der Haushaltslage in unserer Stadt sidn wir mit dem Erreichten im letzten Jahr zufrieden. Geld regiert leider die Welt und deswegen sind wir bei vielen Projekten auf einen bestätigten Haushalt angewiesen. Unser persönliches Ziel ist es jedoch auch, die Denkmalkommission in den Öffentlichkeitsfokus der Bürger der Stadt Weißwasser zu rücken, um eine Bühne zu geben, um Aktionen starten zu können, um die Bürger der Stadt mit einzubeziehen.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 23.09.2021
Einweihung Wandbild "Lebensfreude"
Der Grafiker Georgius Wlachopulos geb. 1939 in Mandra (Griechenland), entwarf um 1986 das Wandbild „Lebensfreude“. Es ist ca. 12 m lang und 6 m hoch. Wlachopulos war Mitglied des Verbandes Bildender Künste der DDR.
Das Wandbild soll den Begriff „Lebensfreude“ versinnbildlichen. Die wirbelnden Bewegungen und der Tanz im Kontrast zum Sturz verdeutlichen diese. Durch seine Farbigkeit hebt es sich konstrastierend aus der Umgebung heraus und war deshalb für den Nahbereich eines Schulhofes im Detail interessant gestaltet. Es sollte die aufstrebende Stadt in der Oberlausitz versinnbildlichen.
Auf einer Fläche von ca. 65 m² zierte das Bild die Nordgiebelwand der Aula der 11. POS in Weißwasser/O.L. Das Material des Wandbildes ist farbige Schnittkeramik aus Meißner Spaltkeramikplatten. Die Montage des Bildes auf die Außenhülle der Plattenbauwand übernahm für 30.000 Mark das damalige VEB Kombinat Bau Weißwasser. Die Kosten wurden bauseitig aus Mitteln des komplexen Wohnungsbaus finanziert.
Im Jahr 2012 wurde die nun 5. Mittelschule abgerissen. Dank der schnellen Reaktion der Denkmalkommission konnte das Wandbild, bestehend aus 2400 Spaltkeramikplatten, gesichert werden. Es wurde segmentweise zurückgebaut und auf dem Gelände eingelagert. Diese Lagerung sollte nur so lange dauern, bis ein neuer Standort gefunden ist. Ein langfristiger Erhalt konnte durch diese Lagerung nicht garantiert werden. Aus diesem Grund wurden erhebliche Anstrengungen durch die Stadtverwaltung unternommen, um einen neuen, geeigneten Aufstellort zu finden.
2017 erwarb die Wohnungsbaugesellschaft mbH Weißwasser den westlichen Teil des ehemaligen Puck-Gebäudes an der Lutherstraße und ließ diesen abreißen. Hier wurde der Stadt Weißwasser nun die Möglichkeit gegeben, das Wandbild vor der neuen Rückwand des verbleibenden Gebäudes aufzustellen. Aufgrund der Größe des Wandbildes und dem Vorhaben es freistehend, also an kein Gebäude gebunden, aufzustellen, wurde die Beauftragung eines Bauplanungsbüros notwendig.
Die Finanzierung war nun auch gesichert, die Baumaßnahme konnte, unterstützt durch den Freistaat Sachsen mit Fonds zur Förderung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Projekte in den neuen Bundesländern (Mauerfonds), sowie durch Sonderfonds der Denkmalpflege Sachsen und Eigenmitteln der Stadt Weißwasser/O.L., starten.
Bereits 2019 konnte die Schadensanalyse des Kunstwerkes durchgeführt werden. Hierfür wurden die Teilsegmente im Vorfeld bereits an den neuen Bestimmungsort verlagert. Ziel der Schadensanalyse war es, eine Aussage über den tatsächlichen Zustand des Kunstwerkes zu geben. Anschließend wurden daraus weitere Maßnahmen für eine Restaurierung abgeleitet. In der Dokumentation des Restaurators wurde der allgemeine Zustand des Mosaikkunstwerkes den Umständen entsprechend als gut eingestuft, das heißt, dass die vorgefundenen Schäden altersbedingt tragbar waren.
Am neuen Standort wurden dann drei Stützen aus U-Profilstahl in Hülsenfundamente aus Stahlbeton betoniert. Ein Winkelstahl wurde waagerecht an die Stützen geschweißt und darauf die einzelnen Wandbildplatten aufgestellt und mittels Anschlusseisen an den Stützen befestigt. Um das System zu stabilisieren, wurde oberhalb der obersten Platte nochmal ein Winkelstahl befestigt. Die Stützen sind unterhalb des Bildes mit Klinkermauerwerk verkleidet, um ein zusätzliches Auflager zu schaffen. Die ersten Arbeiten am Fliesenbild hatte der Restaurator bereits im liegenden Zustand durchgeführt. Lose Fliesen wurden abgenommen und neu befestigt, Risse ausgebessert, sowie fehlende Fliesen ergänzt. Die Feinarbeiten erfolgten dann nach Errichtung des Bildes. Gleichzeitig wurden Fugen an der Rückseite geschlossen und die Fläche versiegelt, damit kein Wasser und damit später Frost von hinten in das Wandbild eindringen kann. Um das Bild vor eindringender Feuchtigkeit von oben zu schützen, wurde eine Verblechung angebracht. Schlussendlich wurde noch eine Art Traufstreifen um die Fundamente herum angelegt, um das Bild vor Spritzwasser zu schützen.
Die Aufstellung des Wandbilds „Lebensfreude“ bedeutet die langfristige Sicherung und den Erhalt für die Stadt Weißwasser.
Bedanken möchten wir uns recht herzlich bei allen Beteiligten, die den Aufbau möglich gemacht haben, die den erschwerten Bedingungen des vor allem letzten Jahres getrotzt haben, ob nun Corona oder der lange Winter. Ich wünsche mir, dass wir auch bei noch folgenden Projekten so gut und unproblematisch zusammenarbeiten können.
Fotos: Denkmalkommission Weißwasser/O.L.
- 13.-17.09.2021
Kriegsgräber-Pflegeeinsatz der Reservistenarbeitsgemeinschaft Kriegsgräberpflege Sachsen
Der bereits zur Tradition gewordene regionale Kriegsgräber-Pflegeeinsatz der Reservistenarbeitsgemeinschaft Kriegsgräberpflege Sachsen fand in der 37. KW 2021 auf dem Friedhof in Weißwasser/O.L. statt.
Es wurden durch zwölf Freiwillige Arbeiten am Gedenkpfad für die Opfer von Krieg und Gewalt durchgeführt. So wurde die Treppeneinfassung zum Sowjetischen Ehrenmal und die Verfugungen der Stufen erneuert. Des weiteren fanden Reinigungsarbeiten am Ehrenhain für die Opfer des Faschismus und am Jüdischen Friedhof statt.
Diese gelungene Aktion konnte nur durch eine gute Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung, sowie durch die engen Absprachen mit der Reservistenarbeitsgemeinschaft der Kriegsgräberpflege Sachsen zum Erfolg geführt werden. Beteiligt von Seiten der Verwaltung waren die Friedhofsverwaltung, der Wirtschaftshof und das Referat Bau, welche auch schon Planungen für die nächsten Jahre angeschoben haben.
Abschließend fand am 17.09.2021 auf dem Friedhof der Gemeinde Uhyst ein Gedenkgottesdienst mit Kranzniederlegung statt.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 12.09.2021
Tag des offenen Denkmals
Am 12.09.2021 fand der diesjährige Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Sein & Schein - in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege" statt.
Mehr als 100 interessierte Bürger aus Weißwasser und Umgebung, sogar aus Dresden, Pirna und Leipzig schauten sich die durch die Denkmalkommission geöffneten Gebäude an.
Bedanken möchten wir uns für die tatkräftige Unterstützung durch die Vereine im Glasmuseum, Neufert-Bau und der evangelischen Kirche, aber auch bei den Lehrern der Pestalozzi-Grundschule. Wir freuen uns, dass das Amtsgericht sich zusätzlich, freiwillig zu einer Öffnung bereit erklärt hatte und danken dafür recht herzlich.
Die Denkmalkommission freut sich darauf, Sie nächstes Jahr wieder begrüßen zu dürfen. Es wäre toll, wenn Sie uns Hinweise geben, welche Denkmäler Sie in Weißwasser gern unter die Lupe nehmen würden.
Hierfür melden Sie sich bitte bei Stefanie Sprejz unter 03576 - 265-445 oder per Mail stefanie.sprejz@weisswasser.de
- 25.08.2021
Verlegung der ersten beiden Stolpersteine für Familie Pese durch den Künstler Gunter Demnig
Die ehrenamtliche Initiativgruppe Stolpersteine macht auf das Leben jüdischer Mitbürger*innen in Weißwasser aufmerksam. Am 25.08.2021 wurden nun die ersten beiden Stolpersteine für Margarete und Gerda Pese an der Muskauer Straße 75 (vor dem ehemaligen Textilgeschäft Ritter) in Weißwasser/O.L. verlegt.
Weitere Informationen über die Aktionen und Veranstaltungen der Initiative Stolpersteine sind unter http://stolpersteine-weisswasser.de zu finden.
Fotos: Stefanie Sprejz
- 24.06.2021 (Denkmalkommission)
Stefanie Sprejz wird neue Vorsitzende der Denkmalkommission
Nach dem Ausscheiden Günter Seggers aus der Denkmalkommission übernahm Karl-Heinz Melcher die Leitung. Aus persönlichen Gründen gibt er nun die Führung ab. Er bleibt der Denkmalkommission jedoch als ehrenamtliches Mitglied erhalten.
Zum Stellvertreter wurde Herr Steffen Müller gewählt.
- 09.09.2018 (Denkmalkommission)
25 Jahre "Tag des offenen Denkmals" - Entdecken, was uns verbindet -
Am Sonntag, 09.09.2018 von 10.00 bis 17.00 Uhr öffnen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Denkmale in Weißwasser und der Region ihre Türen und erlauben uns unter zum großen Teil fachkundiger Führung Einblicke in Vergangenes, Erhaltenswertes, Sehenwertes:
Termine am Tag des offenen Denkmals_09.09.2018.pdf
Siehe auch Veranstaltungskalender der Stadt Weißwasser
- 08.05.2018 (Presseinfo Lausitzer Rundschau)
"Günter Segger ist wieder Leiter der Denkmalkommission von Weißwasser.
Das teilt die Stadtverwaltung mit. Als maßgeblicher Begründer leitete dieser das ehrenamtliche Gremiums bereits in den Jahren 2002 bis 2014. Als es ihn 2014 aus persönlichen Gründen wieder in seine alte Heimat Ostfriesland zog, übernahm Karl-Heinz Melcher, damals noch als Referatsleiter in der Stadtverwaltung unter anderem für den Denkmalschutz zuständig, die Kommission.
Im Dezember 2017 ist Günter Segger nach Weißwasser zurückgekehrt und stimmte sofort zu, als er gefragt wurde, ob er denn erneut in dem Gremium mitarbeiten wolle. Im Februar wurde er vom Stadtrat wieder als ehrenamtliches Mitglied bestellt, danach wählten ihn die Mitglieder der Kommission zu ihrem alten neuen Leiter. Karl-Heinz Melcher übernimmt nun wieder die Funktion des Stellvertreters.
In einem Gespräch im Rathaus vor einigen Tagen versicherte Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) sowohl Günter Segger als auch Karl-Heinz Melcher, dass die Stadtverwaltung auch in Zukunft die Arbeit der Denkmalkommission wirksam unterstützen wird. So kann nun auch Günter Segger den EDV-gestützten Arbeitsplatz im Verwaltungsarchiv des Rathauses nutzen wie Karl-Heinz Melcher." (Quelle LR, 08.05.2018)
- 09.03.2018 (Presseinfo Lausitzer Rundschau, Auszug)
Festakt zur Einweihung der Fenstergravur eines Glasmachers
"Anne Petrick fängt bei den drei Männern an, die für dieses Kunstwerk verantwortlich zeichneten. Und das hat aus ihrer Sicht einen guten Grund. „Zukunft braucht ein Fundament. Dieses Fundament ist unsere Vergangenheit und Geschichte“, sagt die Inhaberin eines Planungsbüros. Die Fenstergravuren wurden für die Belichtung des Treppenhauses der Betriebsberufsschule Reinhold Greiner in der Jahnstraße angefertigt. Sie bestanden aus neun Glasscheiben mit einer Umrahmung aus farbigem Antikglas. Der Grundstein für die Schule war 1950 gelegt worden.
Eingelagert war auch der Glasbläser, nachdem er im Frühjahr 2014 im Gebäude der Jahnstraße abgebaut werden musste. Da hieß das schon längst nicht mehr Betriebsberufsschule sondern war zum Beruflichen Schulzentrum (BSZ) geworden. Von 200 Glasmacher- und 50 Veredlungslehrlingen wie anno 1951 kann dort keine Rede mehr sein. Holz- und Metalltechnik, Sozialassistenz und anderes mehr stehen nun im Fokus.
Und doch sollte der Glasbläser nach der Sanierung zurück in seine Heimstätte. Erste Pläne fürs Foyer des BSZ wurden gemacht und waren dann doch Makulatur. „Guter Rat war nun gefragt. Für uns als Denkmalkommission war es wichtig, diesen Platz an einem wichtigen Ort in Weißwasser zu finden, um die Erschaffer dieses Kunstwerkes zu würdigen und ein Stück Geschichte von Weißwasser wieder lebendig zu machen“, erzählt Anne Petrick. Nach Schulen und Bibliothek fiel der Fokus aufs Rathaus. ...Sicherheitsabstände, Befestigung, Statik und nicht zuletzt die Beleuchtung waren zu klären. Erste Versuche mit einer Hinterglasbeleuchtung ergaben wunderbar Konturen, aber nur wenn man im Winkel von 45 Grad vor den Scheiben stand. Unterstützung gab es von Susanne Brenninkmeijer, Professorin für Kunstlichtdesign an der Hochschule Düsseldorf.
Last but not least stand die Frage des Geldes. Ein Spendenaufruf legte den Grundstock. Dabei kamen rund 1300 Euro zusammen. Rund 4800 Euro steuerte das Landesprogramm für Denkmalpflege bei. Der „Rest“ zu den Gesamtkosten von rund 13 000 Euro kam aus dem städtischen Haushalt." (Quelle LR, 09.03.2018)
(Foto, Regina Weiß, Lausitzer Rundschau)
"So erstellten Friedrich Bundtzen und Alfred Görner 1950 den Entwurf für die Glasgravur eines Glasmachers, den dann in den Jahren 1950 / 51 Konrad Tag und Alfred Görner mit dem Schliff in die Tat umsetzten. Die Initialen der Erschaffer, FH (nicht FB) für Friedrich Bundtzen, KT für Konrad Tag und AG für Alfred Görner sind im unteren Bereich des Kunstwerkes eingraviert.
Die Glasscheiben bestehen aus gewalztem Flachglas. Umrahmt waren sie mit Antikglas in mehreren Farben, aus der Walze geschnitten, wie es im Fachjargon heißt. Der Hersteller war das Farbenglaswerk Weißwasser. Diese Scheiben sind noch eingelagert und warten auf eine
Wiederentdeckung.
Die Fertigung, also der Schliff des Glasmachers, erfolgte mit einer biegsamen Welle, verfeinert mit einer Polierscheibe.
Zukunft braucht ein Fundament. Dieses Fundament ist unsere Vergangenheit und Geschichte." (Auszug aus der Festrede von Frau Anne Petrick, 09.03.2018, Mitglied der Denkmalkommission)
Aufgaben der Denkmalkommission
Für die Arbeit der Denkmalkommission wurden nachfolgende Prioritäten erarbeitet, welche für die zur Zeit existierenden 54 Einzeldenkmale in der Stadt Weißwasser Gültigkeit haben:
- Sichtung der bisher erfassten Kulturdenkmäler
- Begrenzung der Aufgabengebiete zur Zeit auf figürliche Kulturdenkmäler (Gebäude nur in Ausnahmefällen)
- Festlegung der Bearbeitungsreihenfolge auf der Basis des Zustandes der Denkmale
Bei der Standorterfassung wird unter Anderem auch eine bildliche Erfassung der einzelnen Denkmale vorgenommen. Sanierungsmaßnahmen setzen eine baugeschichtliche Untersuchung im Vorfeld voraus. Fragen zur Baugeschichte, zu Bauphasen und zu historischen Techniken werden ebenfalls abgeklärt.
Die Arbeit im relativ kleinen Kreis von sehr engagierten Mitgliedern der Denkmalkommission hat sich bisher sehr gut bewährt. Die Beratungen werden im allgemeinen monatlich durchgeführt und sind ebenso wie die des KSSA nicht öffentlich. Falls erforderlich wird sachkundiger Rat von Künstlern, Bürgern, Instituten, oder kompetenten Fachleuten zu den Sitzungen hinzugezogen. Durch den Vorsitzenden der Denkmalkommission erfolgt eine ständige Berichterstattung im KSSA und im Stadtrat. Die Denkmalkommission wird in alle Stadtplanungsvorhaben mit einbezogen. Ziel ihrer Arbeit ist es dafür zu sorgen, dass Kulturdenkmale nicht verfälscht, beschädigt oder zerstört und dauerhaft gesichert werden.
Ohne eine wertende Rangfolge sind hier z.B. folgende Denkmale in Weißwasser zu nennen:
- der Wasserturm
- der Glasmacherbrunnen
- die Schillerbank
- das Denkmal "Opfer des Faschismus" von Prof. Gustav Seitz
- das Jahndenkmal
- das Rathaus und das Amtsgericht
Im 2. Weltkrieg wurden mehrere Gebäude durch Kriegseinwirkung stark zerstört, aber vieles ist der Nachwelt erhalten geblieben. Ebenso von Bedeutung sind die Denkmale auf den Friedhofsgelände. Im Jahr 2003 entstand die Idee, die Einzelobjekte Gräberfeld 1. Weltkrieg, Gräberfeld 2. Weltkrieg, Ehrenhain für die Opfer des Faschismus, Sowjetisches Ehrenmal und der 1982 eingeebnete jüdische Friedhof in einem Gedenkpfad für die Opfer von Krieg und Gewalt zu vereinen. Mit der endgültigen Fertigstellung dieses Gedenkpfades ist die Denkmalkommission auch heute noch beschäftigt.
Interessierte Bürger haben die Möglichkeit die aktuelle Denkmalliste mit dem entsprechenden Lageplan in der Stadtverwaltung Weißwasser, Fachbereich III, Bauwesen einzusehen.
Eine umfangreiche und zum Großteil bebilderte Kurzübersicht der Kulturdenkmale in Weißwasser ist auch zu finden unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturdenkmale_in_Weißwasser/Oberlausitz
Entstehung und Geschichte
In Folge des erfolgreichen Wiederaufbaus des 1923 erbauten, 1978 in der DDR - Zeit abgetragenen Stadtwahrzeichen Glasmacherbrunnen zum 09.06.2002, entstand der Gedanke eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich mit der Erhaltung und Pflege der Weißwasseraner Kulturdenkmale beschäftigt. Der Denkmalschutz ist eine freiwillige Aufgabe einer kreisangehörigen Stadt. Dieses wichtige Anliegen kann durch die vielfältigen Aktivitäten der ehrenamtlichen tätigen Mitglieder dieser Arbeitsgruppe wesentlich gefördert werden. Die Verwaltung erhält wertvolle Anregungen und wird in ihrer Arbeit unterstützt.
An der Gründungsbesprechung nahmen Vertreter der Stadtverwaltung, der Leiter eines Weißwasseraner Planungsbüros, der Vorsitzende des Fördervereins Glasmuseum Weißwasser, die Untere Denkmalschutzbehörde des Niederschlesischen Oberlausitzkreises sowie zwei Stadträte teil. Das Gremium stimmte sich über die grundsätzlichen Aufgaben der Arbeitsgruppe ab. 2003, nach der Neuwahl des Oberbürgermeisters der Stadt Weißwasser, wurde der Status der Denkmalkommission durch den Stadtrat legitimiert. Es wurde eine Geschäftsordnung entsprechend den Regeln der sächsischen Gemeindeordnung erarbeitet. Der Stadtrat beschloss, die Kommission als eine ständige Arbeitsgruppe des Kultur-, Sport- und Sozialausschusses (KSSA) zu bilden.
10 Jahre Denkmalkommission am 19.06.2012
In diesem Jahr hat die Denkmalkommission ihr 10-jähriges Bestehen. Herr Uwe Mühle hatte die schöne Aufgabe im Namen der Denkmalkommission der Großen Kreisstadt Weißwasser einen Vortrag vor der Tagung der Denkmalpfleger in Dresden halten zu dürfen. Diesen möchten wir ihnen nicht vorenthalten.
Vor 10 Jahren kam es schnell zur Entscheidung, sich mit den Denkmälern in Weißwasser intensiver zu beschäftigen. So gab es Anfragen an den Kultur-. Sozial- und Sportausschuss von umliegenden Dörfern zur Umsetzung technischer Denkmäler und da gingen natürlich bei den verantwortlichen Stadträten in diesem und im Bauausschuss die Klingeln an: was gibt es überhaupt für Denkmäler in unserer Stadt. Dabei kam es zum folgenreichen Kurzgespräch zwischen unserer damaligen Oberbürgermeisterin Helma Orosz und Günter Segger.
Am 19.06.2002 tagte dann die erste Denkmalkommission mit einem kurzen Protokoll aber der ziemlichen konkreten Verteilung bis zur nächsten Sitzung alle Denkmäler in unserer Stadt aufzulisten und sich an die Arbeit zu machen.
Von da an war kein Denkmal mehr vor uns sicher und die Arbeiten an diesen wurden paralell angegangen. Schillerbank, Jahndenkmal, Wandgestaltungen, Arbeiter der Glasindustrie, Glasmacherlehrling (im vorigen Jahr wieder eingeweiht), Stele Energie sowie Säule der Freundschaft finden sich einige Monate später alle zusammen schon auf den Arbeitsplan.
Dazu kommt der Beginn eines sehr fruchtbaren Kontaktes zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und seinem seinem damaligen sächsichen Geschäftsführer, Herrn Kindermann, mit dem wir uns ganz unbürokratisch an eine Arbeit wagten, die uns 8 Jahre beschäftigten sollte: mit unserem Gedenkpfad. Aber dazu später mehr und der Hinweis, dass die Gründung eines Kreisverbandes Görlitz im letzten Jahr unter dem Vorsitz von Landtrat Bernd Lange unserer Arbeit sehr entgegenkommt und auch zwei Mitglieder unserer Kommission im Vorstand mitwirken.
Unser erstes saniertes Denkmal war die Säule Energie und Gesellschaft, die später nur noch kurz "Stele Energie" genannt wurde und ein Werk des Künstlers Siegfried Krepp aus dem Jahre 1987 ist. Diese wurde dann mit dem Nachfolger von Frau Orosz, OB Hatrwig Rauh, der bis zu seiner Wahl selbst Mitglied dieser Kommission war, am 27.04.2004 eingeweiht. Diese Stele wurde durch Lehrlinge der Lehrwerkstatt des Kraftwerkes Boxberg des Vattenfall-Vorgängers VEAG aufgearbeitet und kostete in ihrer Sanierung unserer Stadt keinen Cent.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein in unserer Arbeit war der Stadtratsbeschluss zur Anbindung der Denkmalkommission an den Kultur-, Sozial- und Sportausschuss als Unterausschuss im Dezember 2004 mit eigener Satzung. Das war ein klares Bekenntnis des Stadtrates zu ihrer Denkmalkommission, deren Vorsitzender Herr Günter Segger mit der Ehrenplakette der Stadt für sein Wirken geehrt wurde.
Lassen Sie mich kurz auf den "Gedenkpfad für die Opfer von Krieg und Gewalt" als unsere umfassendste Arbeit zurückkommen. In Weißwasser befinden sich zwei deutsche Soldatengräber des ersten und zweiten Weltkrieges. Zudem gab es einen jüdischen Friedhof, der in den 1970ern verschwand und den Ehrenhain für die Widerstandskämpfer, der in den 1970ern errichtet wurde. An die Friedhofsgemarkung schließt sich der sowjetische Ehrenfriedhof für die Gefallenen der Roten Armee an, dessen Mahnmal 1975 neu errichtet wurde. In der Zeitschrift war von einem Beispiel der gemeinsamen Pflege von sowjetischen und deutschen Gräberfeldern die Rede und so lag es auf der Hand, alle Ehrenmäler und Friedhofsteile nicht nur als Aufgabe des Denkmalschutzes sondern auch als die der geschichtlichen Aufarbeitung zusammenzufassen: Die Idee des Gedenkpfades in Weißwasser war geboren.
Am Beginn stand die weitere Aufarbeitung der bereits in Stand gesetzten Friedhofsteile für die Gefallenen deutschen Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges. Während auf der Grabanlage Erster Weltkrieg die Beflanzung verbessert wurde, kam es auf dem bedeutend größeren Teil des Zweiten Weltkrieges zum Aufstellen von Grabkreuzen über den Volksbund.
Volksbund und Reservistenkameradschaften, das gehört in unserem Land einfach zusammen. Herr Segger bekam Kontakt mit der Reservistenkameradschaft aus Braunschweig, einer wirklich tollen Truppe unter der Leitung des jetzt im Freistaat lebenden Oberst d. R. Wilhelm Minschke. Diese fleißigen Männer renovierten in drei Etappen, z. T. gemeinsam mit der Jugeninitiative den Platz vor der Antifa-Stele und den Weg von dieser zum Sowjetischen Ehrenmal mit den noch vorhandenen Gehwegplatten. Unterstützung erhielten wir dabei wieder von der Vattenfall Europe Mining AG und seinem Betriebsleiter Kraftwerk, Herrn Wolfgang Beyer, der für Unterkunft und Verpflegung für die Kameraden sorgte. Er erhielt neben Günter Segger, Helmuth Kuechler und Peter Schaper für diese Leistungen die "Theodor-Heuss-Medaille", die höchste Auszeichnung des Volksbundes im vergangenen Jahr zum Volkstrauertag aus den Händen von Landtagspräsident Matthias Rösler. Die Bundeswehrkameradschaft ist mittlerweile an anderen Punkten in unserer Nachbargemeinde Krauschwitz zu Gange, hier hat sich also eine echte Freundschaft etabliert.
Wichtig war für uns, das Sowjetische Ehrenmal in die Umfriedung unseres Friedhofes mit einzubeziehen und das Ehrenmal in neuer Schöhnheit erstrahlen zu lassen. Die Soldaten, die auf diesem Feld ihre letzte Ruhe fanden, hätten dort eigentlich nicht liegen sollen.
Besonders umfangreich und manchmal schwierig gestaltete sich die Wiedereinrichtung des Friedhofes unseres jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgers. Hier ist vor allem die Unterstützung unseres Vereins "Zukunft gestalten ohne zu vergessen" und dabei besonders Herr Werner Schubert zu erwähnen, der akribisch die Geschichte dieser Mitmenschen aufzeichnete und bewahrt. Es muss bedacht werden, dass der Unternehmer Josef Schweig maßgeblich Anteil an der kommunalen Entwicklung der 50 Jahre um den Wechsel vom 19. auf das 20. Jahrhundert hatte und dafür der bisher einzige Ehrenbürger unserer Stadt ist. Des weiteren sein Herrn Dr. Fischer vom Zentralrat der Juden in Deutschland und Frau Goldenbogen von der jüdischen Gemeinde Dresden erwähnt, ohne die wir heute nicht so weit wären.
Im Jahre 2010 fanden die Arbeiten am Gedenkpfad ihren Abschluss mit der feierlichen Wiedereinweihung des Jüdischen Friedhofes am geschichtsträchtigen 1. September und der Einweihung des Gedenkpfades am 4. Dezember.
Es gibt seit unserer Gründung noch eine Neuheit auf unseren städtischen Friedhof, da sind Ehrengräber von verdienten Weißwasserranerinnen und Weißwasserraner, so von unserem Ehrenbürger Josef Schweig, dem Glasmacher Josef Tudyka, der 1945 eine Frau vom Todestransport rettete und dafür postum als "Gerechter unter den Völkern" geehrt wurde und der Künstlerin Dorothea von Phlipsborn, deren Werke vielfach in unserer Stadt zu finden sind.
Aber wir haben auch noch Anderes auf dem Friedhof. Ich möchte Ihnen einige Denkmäler nennen, die in den letzten Jahren durch uns saniert wurden:
Nach der Stele der Energie, auf die ich bereits zu sprechen kam sanierten wir den Glasmacherlehrling im vorigen Jahr mit tatkräftiger Unterstützung des Landratsamtes Görlitz und seines Baudezernenten Werner Genau. Lange suchten wir nach dem Fabelwesen und stellten diese neu in unserem Tierpark auf. Auch fand sich eine antifaschistische Gedenktafel wieder ein, die neu angebracht wurde. Genau 100 Jahre nach Ihrer Aufstellung wurde die Schillerbank nach langen Verhandlungen mit den Denkmalbehörden saniert und der Bevölkerung übergeben. Leider wurde an diesem Objekt wieder ein Vandalismusschaden festgestellt und das ist nicht das einzige derart in Mitleidenschaft gezogene Denkmal. Nach der Schließung einer Schule wurde die Stele der Freundschaft unter Mitwirkung der Firma Beil an einen anderen schulischen Standort verbracht und erfreut uns nun dort. In der Kita "Ulja" ist die Seelöwenplastik von vormals genannter Dorothea von Philipsborn auch mit der Hilfe der Telux Spezialglas GmbH neu enstanden. Am Boulevard wurde die Stele der Glasmacher in 2 Jahren neu gestaltet, weist aber wie die Schillerbank schon wieder erhebliche Vandalismusschäden auf. Am Gebäude der Wohnungsbaugesellschaft Weißwasser wurde mit Hilfe dieser und der Firmen Garreis, STO und Pfaff/Giering das Relief Sport in ebenfalls unmittelbarer Nähe zum neu entstehenden Eisstadion saniert. Viele schöne Holzplastiken zieren wieder den Boulevard. Hier sei auf die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege. speziell mit Herrn Grau und Herrn Eisebein als Spezialisten für Holzsanierung sowie Frau Schwarz und Herrn Frenschkowski in der Landesgestaltung hingewiesen.
Natürlich sind wir auch die Initiatoren des Tages des offenen Denkmals in Weißwasser. So entwickelte sich das Thema Garten eines dieser Veranstaltungen zum Selbstläufer und wird in Weißwasser nun jährlich "Tag des offenen Gartens" genannt. Leider hatten wir noch nicht das Glück, die zentrale Veranstaltung im Freistaat gestalten zu dürfen. In diesem Jahr haben wir deswegen keine Bewerbung abgegeben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Weiter Arbeitsfelder sind eine Gedenkbroschüre, die Mitarbeit an der Benennung des Ortschronisten, eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit in Presse, Funk und Internet, Exkursionen nicht zur Weiterbildung sondern auch zur Erholung, die Mitgestaltung der Aktionstage gegen Rassismus durch unsere Moderation der Eröffnungsveranstaltung. Wir beteiligen uns an der Erstellung des ISEK und des SEKO im Bereich barrierefreie Sadt, wie am Heimatbuch und der Facharbeitsgruppe Kulturraum. Seit 2009 arbeiten wir an den Denkmalbüchern und fertigen eine Dokumentation mit dem Ortschronisten zum Abriss des alten Eisstadions an.
Unsere Arbeit findet nicht im leeren Raum statt und die schon aufgezeigten Beispiele zeigen ganz klar die Handschrift einer überregionalen Zusammenarbeit.
Günter Segger kag mir vor meiner Reise nach Dresden die Worte von Klaus Stallmann mit auf den Weg: Man muss mit den richtigen Leuten zusammenarbeiten, sie achten und motivieren. Dauerhafter Erfolg ist nur im Team möglich.
So wirken also diese Denkmäler und ihr Umfeld nicht nur in Weißwasser, sondern auch überregional. Dafür sei allen Beteiligten herzlich gedankt.
Ursprung: Herr Uwe Mühle und Herr Günter Segger
Autor: Janett Sporbert
Frau Kathrin Jung
Herr Lutz Stucka
Herr Jens Glasewald
Neubestellung:
Frau Antonia Jahnke
Herr Sven Staub