Am 25. April jährte sich eines der emotional bewegendsten Schadenereignisse der neueren Geschichte unserer Heimatstadt Weißwasser/O.L. – der Vollbrand des Volkshauses Weißwasser. Auch ein Jahr nach der Brandstiftung, die den Gebäudeteil mit Festsaal komplett zerstörte, ringen wir als Stadtverwaltung mittlerweile auf juristischer Ebene um den Schadensausgleich mit der Versicherung.
Auf unterschiedlichsten Wegen haben wir nach der Erstsicherung durch THW, Feuerwehr, Helfern und unserem Wirtschaftshof die Vollsperrung der Görlitzer Straße aufheben können, weil das Denkmalamt vom Freistaat Sachsen einen Teilrückbau und die Si-cherung der Außenmauer befürwortet hat. Das Interesse der Menschen in Weißwasser/O.L. am Volkshaus ist anhaltend groß, viele Spenden sind eingegangen, um dieses Baudenkmal zu si-chern und wieder einer Nutzung zuzuführen.
Auf unterschiedlichsten Wegen versuchen wir als Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit Behörden, Institutionen, stadtgeschichtlich aktiven Mitbürgern:Innen jene Schritte einzuleiten, welche nach Übernahme des Schadens durch die Versicherung anstehen: Nutzungskonzept, Einbindung in die Stadtentwicklung, denkmalgerechte Sanierung – vielleicht auch Neuaufbau, Umbau, Anbau.
Dafür setzen wir unter anderen auf die Förderkulisse des Strukturwandels, der sich ja auf die Fahnen geschrieben hat, Arbeitsplätze, Perspektiven, Lebensqualität und Nach-haltigkeit in den Tagebauregionen zu fördern. Dass unser Volkshaus hier eine wichtige Scharnierfunktion inne hat - insbesondere mit Blick auf die so genannte „Achse der Moderne“ zwischen Gelsdorfhütte, Bahnhof und Neufert-Bau - ist offensichtlich.
Ziel aller Anstrengungen ist es, das historische und emotionale Erbe dieses architektonisch wertvollen Kulturbaus zu sichern und bestenfalls wieder zu beleben. Am Montag dieser Woche konnten wir dank der Initiative vieler ehrenamtlicher Helfer, Firmen, Sponsoren und Unterstützer die Infotafel im Rahmen der Weißwasseraner Glasroute am Volkshaus einweihen. Ich danke auch den Stadträten, welche die Zeit finden konnten, daran teilzunehmen – das war auch für die Engagierten Gruppen und Initiativen rund um das Volkshaus sehr wichtig. Für mich war es eine sehr gute, bereichernde und einende Veranstaltung aller Engagierten – und ich sage es gerne – in Zusammenarbeit und Kooperation mit der Initiativgemeinschaft „Freunde des Volkhauses“, dem UNESCO Global Geopark Muskauer Faltenbogen, unserem Glasmuseum, der Denkmalkommission, der Denkmalschutzbehörde und der Stadtverwaltung Weißwasser voran mit dem Referat Bau und Stadtplanung. In den nächsten Wochen werden wir mit Stadträten und Einwohnern über die künftige Nutzung diskutieren. Ich plane, schon in den nächsten BWA-Ausschüssen über die Vorschläge und Möglichkeiten zu beraten.
Fotos: Stadtverwaltung Weißwasser/O.L.
Links:
[1] https://weisswasser.de/sites/default/files/volkshaus_2_tafel_enthuellung.jpg