Eröffnung des Kompetenzzentrums Strukturwandel in Weißwasser/O.L.
02.10.2020 DruckversionPDFOberbürgermeister Torsten Pötzsch hat mit dem Staatsminister des Sächsischen Ministeriums für Strukturentwicklung – Herr Thomas Schmidt - und dem Landrat des Landkreises Görlitz - Bernd Lange - am Freitag (02.10.2020) das Kompetenzzentrum für Strukturentwicklung im Stadtwerkegebäude eröffnet. Von hier aus, wird der Strukturwandel aufgrund des Kohleausstiegs organisiert, strukturiert, projektiert und begleitet.
Oberbürgermeister Torsten Pötzsch hat dazu an Vertreter aus Politik, von Behörden und Institutionen die Eröffnungsworte gerichtet:
Das Kohleausstiegsgesetz und das Strukturstärkungsgesetz sind Meilensteine.
Der Weg bis zum erfolgreichen Strukturwandel ist noch lang und geht jetzt los. Allen Beteiligten ist klar: Geld allein macht noch keinen nachhaltigen, sozial verträglichen, zukunftsorientierten und erfolgreichen Strukturwandel aus.Ohne entsprechende Organisationsstrukturen, ohne Durchführungsregeln und Kriterien für die Verteilung der Mittel, ohne klare Ziele und ohne Berücksichtigung regionaler Unterschiede und den Unterschieden von kern- oder randbetroffenen Kommunen geht es nicht.
Ich bin als Oberbürgermeister von Weißwasser/O.L. – also eine der kernbetroffenen Städte – sehr zufrieden mit dem eingeschlagenen Weg in Sachsen. Wir wissen hier in der Lausitz, dass eine Wende, wie sie 1989/90 vollzogen wurde, den Menschen keinesfalls erneut zugemutet werden kann.
Der damalige Strukturbruch hat dazu geführt, dass Werte vernichtet, Chancen begraben und Biografien zerstört wurden.
Das darf und das wird sich nicht wiederholen.
Dass eine erneute Strukturwandel in der Region gelingen kann, dafür stehen die hier und heute vertretenen Akronyme: SMR, SAS, WIL, ENO, SAB, BB – und die symbolische Zusammenarbeit mit der Lausitzrunde als Vertreter der Lausitz in Sachsen und Brandenburg und natürlich der Stadtverwaltung Weißwasser/O.L. Es gibt heute noch genug Gelegenheit, die Personen und Strukturen der hier versammelten Institutionen näher zu erläutern. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ein Wort gefunden wurde, welches das Potenzial hier im Norden des Landkreises Görlitz tatsächlich gut zusammenfasst: Kompetenzzentrum.
Und weil eben dieses Kompetenzzentrum und alle Institutionen dahinter hier im Obergeschoss der Stadtwerke Weißwasser GmbH vertreten sind, gewinnt die Region tatsächlich viel.
Hier in Weißwasser/O.L. werden nämlich künftig die Veränderungen im Zuge des Strukturwandels für die Stadt, die Region, den Landkreisen Görlitz und Bautzen und den Freistaat gemanagt.
Das lässt mich (begründet) hoffen, dass dieser Strukturwandel, bei allen Herausforderungen, die noch vor uns liegen, für die Menschen im Revier einen positiven Verlauf nimmt.
Ich danke allen Beteiligten, dass heute das Kompetenzzentrum offiziell seine Arbeit in Weißwasser/O.L., im Herzen Europas und als Vertreter der vom Kohleausstieg kernbetroffenen Kommunen, aufnimmt.
Doch das allein reicht nicht!
Die Menschen müssen die Veränderung - den Strukturwandel wollen.
Sie müssen davon überzeugt sein. Wir müssen und werden die Menschen befähigen sich auf neue Arbeit einzulassen. Wir müssen und werden in Netzwerken denken und uns individuelle Konzepte erdenken.
Dies ist das Geheimnis eines gelungen Veränderungsprozesses.
Jede Veränderung soll eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen zur Folge haben. Das muss unser gemeinsamer Ansporn sein.
Neben einer technischen Veränderung gehen immer sozialen und kulturelle Innovationen einher. Hier liegen große Möglichkeiten vor uns den gesellschaftlichen Zusammenhang zu stärken.
Respekt und Anerkennung ist die Basis dieser vor uns liegenden Veränderungsprozesse.